Aktienrückkauf geplant 23.02.2018 11:50:41

Swiss Re zahlt Aktionären trotz Gewinneinbruch höhere Dividende

Swiss Re zahlt Aktionären trotz Gewinneinbruch höhere Dividende

Dank seines dicken Kapitalpolsters will der Konzern seinen Aktionären dennoch eine höhere Dividende ausschütten - ganz wie der deutsche Weltmarktführer Munich Re (Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft). Auch einen milliardenschweren Aktienrückkauf soll es wieder geben, wie die Schweizer am Freitag in Zürich mitteilten. Denn nach den Milliardenschäden von 2017 verbessern steigende Prämien die Gewinnaussichten für die Branche.

An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Nachdem die teuren Katastrophenschäden im Wesentlichen schon bekannt waren, gewann die Swiss Re-Aktie am Freitagvormittag in Zürich 2,29 Prozent an Wert auf 97,28 Schweizer Franken und war damit Spitzenreiter im Schweizer Leitindex SMI.

Im abgelaufenen Jahr verdiente Swiss Re wegen der immensen Katastrophenschäden unter dem Strich nur 331 Millionen US-Dollar (269 Mio Euro) nach fast 3,6 Milliarden ein Jahr zuvor. Analysten hatten allerdings mit noch weniger gerechnet. Seinen Aktionären will der Rückversicherer trotz des Gewinneinbruchs für 2017 eine um 15 Rappen auf 5 Schweizer Franken erhöhte Dividende auszahlen. Zudem will die Swiss Re für eine weitere Milliarde Franken (870 Mio Euro) eigene Aktien vom Markt zurückkaufen, nachdem sie ihr jüngstes Rückkaufprogramm gerade abgeschlossen hat.

Während die Swiss Re in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung und im Direktgeschäft mit großen Unternehmen rote Zahlen schrieb, warf einzig die Lebens- und Kranken-Rückversicherung mehr ab als im Vorjahr. 2017 war für die Versicherungsbranche das teuerste Naturkatastrophen-Jahr ihrer Geschichte. Insgesamt kosteten Naturereignisse die Erst- und Rückversicherer nach Berechnungen der Munich Re weltweit rund 135 Milliarden Dollar.

Allein bei der Swiss Re schlugen die Katastrophenschäden mit 4,7 Milliarden Dollar zu Buche. Am tiefsten musste sie für die Folgen der Wirbelstürme "Harvey", "Irma" und "Maria" in den USA und der Karibik in die Tasche greifen. Hinzu kamen vor allem die beiden Erdbeben in Mexiko, die Waldbrände in Kalifornien und Zyklon "Debbie" in Australien.

In der Schaden- und Unfallsparte überstiegen die Ausgaben für Schäden, Verwaltung und Vertrieb die Prämieneinnahmen deutlich: Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote lag mit 111,5 Prozent klar über der kritischen 100-Prozent-Marke. Im Vorjahr hatte sie mit 93,5 Prozent noch im grünen Bereich gelegen. Im Direktgeschäft mit Großkunden lag die Quote sogar bei 133,4 Prozent. Damit überstiegen die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb die Prämieneinnahmen um ein Drittel.

Allerdings haben die hohen Schäden für die Rückversicherer auch eine positive Seite: Bei der Vertragserneuerung im Schaden- und Unfallgeschäft zum 1. Januar konnte die Swiss Re im Schnitt zwei Prozent höhere Preise durchsetzen. In den Regionen und Vertragssegmenten, die von den Schäden betroffen waren, fielen die Erhöhungen den Angaben zufolge besonders stark aus. Ähnliches hatten auch die Munich Re und der weltweit Branchendritte Hannover Rück berichtet. Allerdings fielen die Preissteigerungen bei beiden geringer aus. Die Swiss Re baute ihr Vertragsvolumen in der Erneuerungsrunde um acht Prozent auf 8,1 Milliarden Dollar aus.

Die Gewinnaussichten im Rückversicherungsgeschäft locken auch Anleger aus anderen Branchen an - so den japanischen Mobilfunk- und Technologiekonzern Softbank. Dieser hatte bei der Swiss Re Interesse an einer Minderheitsbeteiligung von bis zu 30 Prozent angemeldet. Die Schweizer prüfen derzeit eine mögliche Kooperation mit dem Unternehmen, das dadurch den Zugang zu den riesigen Datenbeständen des Rückversicherers erhalten könnte. Eine Ausgabe neuer Aktien an Softbank zieht die Swiss Re angesichts ihres komfortablen Finanzpolsters aber nicht in Erwägung.

ZÜRICH (dpa-AFX)

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Bildquelle: Swiss Re

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