Kaum mehr verdient 30.03.2020 15:01:00

Ströer-Aktie büßt ein: Abschreibungen & Steuern drücken auf Gewinnwachstum - auf Corona-Krise vorbereitet

Ströer-Aktie büßt ein: Abschreibungen & Steuern drücken auf Gewinnwachstum - auf Corona-Krise vorbereitet

"Vor dem Hintergrund unserer Erfahrungen aus vergangenen Krisen wie der Finanzkrise 2008, haben wir sehr frühzeitig das Unternehmen wetterfest gemacht", sagte Udo Müller, Gründer und Co-Vorstandschef, in Köln laut Mitteilung zu dem am Montag vorgestellten Geschäftsbericht. Ströer SECo sei dank des Ausbaus des Geschäfts außerhalb des Kernbereichs der Außenwerbung in den vergangenen Jahren, der soliden Finanzposition und eines robusten Zuflusses an Kapital für jedes mögliche Krisenszenario über einen Zeitraum von drei Jahren hinaus solide aufgestellt.

Der Start in das laufende Jahr sei trotz der Corona-Krise, die sich erst gegen Ende des ersten Quartals voll entfaltete, noch gut verlaufen. "Das erste Quartal 2020 wird sich nahtlos an ein herausragendes Jahr 2019 anschließen und das 30. Rekordquartal für Ströer in Folge sein", hieß es. Das Geschäft in den Bereichen außerhalb des Kerngeschäfts mit Außenwerbung wie dem Direktvertrieb über Callcenter oder redaktionellen Angeboten wie T-Online entwickele sich weiter gut. Es profitiere sogar teilweise von der Krise. Dadurch könne die zu erwartende, schwierige Phase des Kerngeschäfts weitgehend ausgeglichen werden.

Das Unternehmen hatte bereits Anfang März die wichtigsten Eckdaten wie den Umsatz und das operative Ergebnis vorgelegt. Demnach kletterte der Erlös im vergangenen Jahr um knapp sechs Prozent auf 1,59 (vorläufige Angabe: 1,6) Milliarden Euro. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zog um sechs Prozent auf 570,5 (vorläufig: 570) Millionen Euro an. Unter dem Strich zog der Gewinn wegen höherer Abschreibungen und Steuern lediglich um knapp fünf Prozent auf 120 Millionen Euro an.

Wegen der Corona-Pandemie strich Ströer am 19. März die noch Anfang März aufgestellten Ziele eines Umsatz- und Ergebnisanstiegs. Zudem verschob das Unternehmen die Hauptversammlung auf die zweite Jahreshälfte und traf bisher keine Entscheidung über die Dividendenhöhe. Diese Aussagen bekräftigte Ströer bei der Veröffentlichung des Geschäftsberichts am Montag. Es sei aktuell keine abschließend verlässliche Vorhersage der Geschäftsentwicklung für das Jahr 2020 möglich. Aus diesem Grund haben Aufsichtsrat und Vorstand entschieden, die Hauptversammlung einschließlich des Gewinnverwendungsbeschluss in das zweite Halbjahr 2020 zu verschieben, hieß es.

Die Aktie des Unternehmens, das unter anderem auch das Nachrichtenportal T-Online betreibt, konnte nach den Aussagen des Co-Chefs die zuvor erlittenen Verluste deutlich reduzieren. Zuletzt gab das im SDAX notierte Papier noch um 0,23 Prozent auf 42,94 Euro nach. Damit notiert die Aktie derzeit rund 16 Prozent über dem Corona-Crash-Tief von 37 Euro vom Montag vergangener Woche, aber immer noch deutlich unter dem Niveau, das sie vor dem Kursverfall hatte. Seit dem Start des Corona-Chrashs am 24. Februar sank der Börsenwert von Ströer um 44 Prozent auf zuletzt 2,4 Milliarden Euro und damit deutlich stärker als der SDAX.

/zb/mis/stk

KÖLN (dpa-AFX)

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Bildquelle: STRÖER

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