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Strategie bis 2020 16.11.2015 14:11:00

Lenzing setzt auf Spezialfasern und will profitabler werden

Bis 2017 soll ein EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) von 50 Mio. erreicht werden und dann jedes Jahr um ein Zehntel steigen. "Die finanziellen Ziele sind schneidig, aber machbar", sagte Lenzing-Vorstandschef Stefan Doboczky am Montag. Auch die Rendite des eingesetzten Kapitals (ROCE, Return on Capital Employed) soll bis 2020 auf über 10 Prozent angehoben werden. Dabei soll die Nettoverschuldung unter dem Zweieinhalbfachen des EBITDA bleiben, erklärte Finanzvorstand Thomas Riegler.

Gelingen soll das durch eine noch stärkere Spezialisierung: Bis 2020 soll die Hälfte des Umsatzes aus dem Geschäft mit umweltfreundlichen Spezialfasern wie Tencel oder Lenzing Modal stammen - derzeit sind es 37 Prozent. Je nach Markterfordernissen werde man die Tencel-Produktionskapazität weiter ausbauen, skizzierte Doboczky die neue Strategie mit dem Namen "sCore TEN".

Um diese Strategie umzusetzen, werde man auch mehr investieren müssen als zuletzt, sagte Doboczky. "In den letzten beiden Jahren waren unsere Investitionen eher 100 Millionen und darunter. Das Investitionsprogramm wird deutlich über diesen 100 Millionen sein." Eine genaue Guidance will Doboczky noch nicht abgeben, "aber historisch haben wir eher in der Größenordnung um die 200 Millionen investiert, und wir glauben, dass das eine bessere Größenordnung ist als die 50 bis 100 Millionen, die wir in den letzten zwei Jahren gehabt haben."

Finanzieren will Lenzing diese Investitionen aus eigener Kraft. Gleichzeitig wird eine Dividende von bis zu 50 Prozent des Vorjahres-Nettoergebnisses angestrebt.

Lenzing werde künftig von zwei Megatrends profitieren, erklärte Vertriebsvorstand Robert van de Kerkhof: Einerseits wachse die Weltbevölkerung weiter, andererseits steige die Kaufkraft vor allem in den Schwellenländern. "Der Textilverbrauch pro Kopf wird auf ungefähr 12 Kilo pro Kopf wachsen, was immer noch sehr weit unter den 31 Kilo in den Industrieländern ist. Das heißt, auch nach 2020 wird es immer noch sehr viele Möglichkeiten für den Textilmarkt geben, weiter zu wachsen." Das Wachstum werde vor allem in den Schwellenländern stattfinden und China der stärkste Wachstumstreiber bleiben.

Zellstoff ist für Lenzing das wichtigste Rohmaterial, daher werde man die Eigenproduktion künftig erhöhen, sagte Doboczky. "Wir produzieren es heute in der Größenordnung von 56 Prozent, dieser Prozentsatz wird mit der Zeit steigen." Dass die Preise am Rohstoffmarkt steigen, sei für Lenzing günstig, "weil wir mehr rückwärtsintegriert sind als viele unserer Konkurrenten".

Was die neue Lenzing-Strategie nicht vorsieht, ist ein Personalabbau. "Tendenziell ist es sicherlich so, dass wir etwas mehr Mitarbeiter brauchen werden, weil wir in gewissen Bereichen investieren werden", vor allem in Forschung und Marketing "sehr nahe am Kunden", erklärte Doboczky.

Die nötige größere Kundennähe mache es auch erforderlich, neue Entwicklungszentren aufzubauen, wofür man vor allem - aber nicht nur - in Asien einen Bedarf sehe, sagte der CEO. Weil "die Zukunft und die Wachstumsmärkte nicht unbedingt in Europa" seien, werde man auch "mehr und mehr Management-Verantwortung, Entscheidungsverantwortung in die Regionen geben".

snu/tsk

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