Plugins als Bedrohung 25.05.2023 22:03:00

Starinvestorin Cathie Wood besorgt: Darum könnte ChatGPT für Apple gefährlich werden

Starinvestorin Cathie Wood besorgt: Darum könnte ChatGPT für Apple gefährlich werden

• Künstliche Intelligenz das Trendthema am Markt
• Apples Marktkapitalisierung übersteigt die des Russel 2000
• Cathie Wood sieht Bedrohung in ChatGPT-Plugins für Apple


Der Hype rund um den Textroboter ChatGPT aus dem Hause OpenAI hat das Thema Künstliche Intelligenz mit einem Mal mitten ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit katapultiert. So ist der KI-Trend auf einmal in aller Munde und zahlreiche Unternehmen stellen ihre Visionen vor, wie sie die Chancen der innovativen Technologie für sich nutzen wollen.

So verlautete jüngst der Suchmaschinenriese Google, künftig mehr Künstliche Intelligenz in seine Produkte einbauen zu wollen. Auch das DAX-Schwergewicht SAP stellte im Rahmen der Hausmesse Sapphire zahlreiche neue Produkte auf Basis Künstlicher Intelligenz vor. Es scheint der Trend ist unaufhaltbar - zu groß ist die Angst, in diesem Bereich von der Konkurrenz abgehängt zu werden.

Dabei bergen Textroboter à la ChatGPT längst nicht nur Chancen. Für einige Geschäftsfelder könnten sie sich sogar selbst als scharfe Konkurrenz entpuppen. Diese Warnung sprach kürzlich ARK Invest-Gründerin und Starinvestorin Cathie Wood in einem Tweet mit Blick auf den iKonzern Apple aus. So sieht die gefeierte Investorin insbesondere die hohe Marktkapitalisierung Apples durch den Textroboter bedroht.

Apple mehr Wert als Russel 2000

Apple blickt an der NASDAQ aktuell auf eine phänomenale Marktkapitalisierung von 2,74 Billionen US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 23. Mai 2023). Wie Bespoke Invest erst vor Kurzem in einem Tweet herausstellte, sei Apple zeitweise sogar wieder einmal mehr Wert als der gesamte US-Small-Cap-Index Russel 2000, der wie der Name schon sagt, knapp 2.000 US-Unternehmen umfasst. Es ist nicht das erste Mal, dass der iKonzern dies fertig bringt, zuletzt überstieg die Marktkapitalisierung des Smartphone-Herstellers die aller Russel-2000-Unternehmen im September 2020. Damals hatte der Vorsprung jedoch nicht lange gehalten.

Umsatz und Gewinn im ersten Quartal rückläufig

Wood argumentiert in ihrem Tweet, dass sogenannte ChatGPT-Plugins die Kontrolle Apples in dem unternehmenseigenen margenstarken App Store bedrohen könnten und das in einer Zeit, in der das darunter liegende Hardware-Geschäft "stagnieren" würde. Damit spielt die Investorin auf die Verlangsamung des iPhone-Geschäfts an, welches im ersten Quartal 2023 lediglich 1,5 Prozent auf 51,33 Milliarden US-Dollar wuchs, aber 54 Prozent der gesamten Einnahmen des iKonzerns darstellte. Insgesamt war der Konzernumsatz im ersten Jahresviertel 2023 zum zweiten Mal in Folge gesunken. So fiel der Umsatz insgesamt im ersten Quartal um drei Prozent auf 94,8 Milliarden US-Dollar, der Gewinn sank auf 24,15 Milliarden US-Dollar.

Ausgleich durchs Dienstleistungsgeschäft

Um die Flaute im iPhone-Geschäft auszugleichen, hat sich der Smartphone-Hersteller bereits ein Dienstleistungsgeschäft aufgebaut, welches den App Store, die Streaming-Dienste, eine Werbeabteilung und weitere Produkte enthält. Jedoch sei gerade dieses durch den Textroboter und besagte Plugins bedroht, sodass Apple Argumente liefern müsse, welche die hohe Bewertung der Apple-Aktie rechtfertigen würden.

So hat Apple erst vor Kurzem in Kooperation mit Goldman Sachs ein neues hochverzinstes Sparkonto lanciert, welches Apple Card-Nutzern zur Verfügung steht und sich innerhalb kürzester Zeit großer Beliebtheit erfreute. Auch im Gesundheitsbereich will sich der iKonzern als Größe etablieren und baut dabei zunehmend die Funktionen seiner Health-App aus. Wie Business Insider Woods Tweet interpretiert, könne die enorme Bewertung Apples schon gerechtfertigt sein, wenn die Wette auf die Themen Zahlungen und Gesundheit aufgeht. Es bleibt nur abzuwarten, ob dies auch tatsächlich der Fall sein wird.

Redaktion finanzen.at

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