Solider Jahresstart |
28.04.2014 10:35:33
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Bayer-Aktie steigt: Prognosen bestätigt
Die Jahresziele bestätigte der Konzern. Währungsbereinigt und ohne die Berücksichtigung von Zu- und Verkäufen erwarten die Leverkusener in diesem Jahr weiterhin einen Erlösanstieg von etwa 5 Prozent auf 41 bis 42 Milliarden Euro. Das um Sondereinflüsse bereinigte operative Ergebnis soll im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen.
In den ersten drei Monaten kletterten die Erlöse um 2,8 Prozent auf 10,56 Milliarden Euro. Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte lag der Zuwachs bei 8,4 Prozent. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen (EBITDA) legte um 11,6 Prozent auf 2,74 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich verdiente der DAX-Konzern mit 1,4 Milliarden Euro knapp 23 Prozent mehr als im Vorjahr.
Analysten äußern sich sehr angetan von den Quartalsdaten: Peter Spengler, Analyst der DZ Bank, betonte in einer ersten Einschätzung die gute Performance in allen Segmenten. Und Heino Ruland von Ruland Research bezeichnete die Daten als "durchweg sehr gut". Fast sämtliche Erwartungen seien übertroffen worden.
"Unsere Life-Science-Bereiche entwickelten sich weiterhin dynamisch und erreichten trotz erheblicher negativer Währungseffekte leichte Ergebnissteigerungen", sagte Bayer-Chef Marijn Dekkers.
Im Gesundheitsgeschäft (HealthCare) verbesserte sich der Umsatz im Quartal um knapp 3 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro, was im wesentlichen dem guten Wachstum der neueren Pharmaprodukte geschuldet war. Überdurchschnittlich hätten sich zudem die Erlöse in den Wachstumsmärkten entwickelt, hieß es. Das um Sondereinflüsse bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) legte trotz erheblicher negativer Wechselkurseffekte noch um knapp 2 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zu. Treiber war das Pharmageschäft, das Ergebnis im Consumer-Health-Geschäft war leicht rückläufig. Höhere Kosten für Marketing, Vertrieb sowie Forschung und Entwicklung schlugen hier zu Buche.
Starkes Wachstum zeigte das Pharmageschäft. Währungsbereinigt kletterte der Umsatz hier um knapp 15 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Zur erfreulichen Entwicklung trugen vor allem die neuen Medikamente, der Blutverdünner Xarelto, das Augenmittel Eylea, die beiden Krebsmittel Xofigo und Stivarga sowie das Lungenhochdruckmittel Adempas bei, die insgesamt die Erlöse auf 598 Millionen Euro mehr als verdoppelten. Der größte Anteil entfiel mit 342 Millionen Euro auf Xarelto. Der Gerinnungshemmer ist inzwischen zum umsatzstärksten Pharmaprodukt von Bayer aufgestiegen.
Währungsbereinigt auf Vorjahresniveau lag der Umsatz in den ersten 3 Monaten mit 1,79 Milliarden Euro im Geschäft mit frei verkäuflichen Mitteln (Consumer Health). Die Sparte zeigte ein gemischtes Bild. Während das Diabetes-Care-Geschäft in den USA weiterhin von Preisrückgängen belastet wurde, entwickelte sich das Geschäft mit Tierarzneimitteln erfreulich.
Wachstum zeigte das Agrargeschäft (CropScience). Die Erlöse legten um knapp 5 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro zu. Neben dem witterungsbedingt frühen Saisonstart in Europa machte sich hier ein starkes Geschäft in Lateinamerika positiv bemerkbar. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen (EBITDA) legte noch um 1,6 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zu.
Bergauf geht es bei Bayer in der zuletzt schwächelnden Kunststoffsparte Material Science. Die Erlöse kletterten um 1 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen (EBITDA) legte gegenüber dem schwachen Vorjahreswert um knapp 80 Prozent auf 366 Millionen Euro zu. Dabei geholfen haben neben den gesunkenen Rohstoffpreisen höhere Absatzmengen und Sparmaßnahmen.
Laut einem Agenturbericht erwägt Bayer, die Sparte zu verkaufen, um sich auf das wachsende Gesundheitsgeschäft zu konzentrieren. Ein Bayer-Sprecher sagte dazu auf Anfrage, ein Verkauf der Sparte Material Science stehe derzeit nicht auf der Tagesordnung. Bereits seit Jahren wird über eine mögliche Trennung von der Sparte spekuliert.
Die Gerüchte haben jetzt wieder Fahrt aufgenommen, weil Bayer neu aufgeflammten Spekulationen zufolge ein Auge auf eine Sparte mit verschreibungsfreien Medikamenten des US-Pharmakonzerns Merck & Co geworfen hat, die dieser ins Schaufenster gestellt hat. Dabei sollen die Leverkusener mit dem britischen Konsumgüterhersteller Reckitt Benckiser um den Zuschlag wetteifern. Im Geschäft mit frei verkäuflichen Mitteln ist Bayer heute bereits die Nummer 2 in der Welt hinter Johnson & Johnson, strebt aber mittelfristig das Ziel an, die Nummer 1 zu werden.
DJG/hoa/bam
Dow Jones Newswires
Von Heide Oberhauser-Aslan
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