So stimmt die Performance 28.12.2015 15:30:01

Diese acht Aktien sorgten 2015 für Freude im Depot

Frei nach den Brüdern Grimm, "die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen", sollte man die richtigen Aktien im Depot haben, damit die Jahresperformance stimmt. Dabei hielt der Trend aus dem Vorjahr an, dass Werte aus der zweiten Reihe tendenziell besser als die Großen abschnitten und teilweise Kursgewinne im dreistelligen Prozentbereich einfuhren. Hier eine Auswahl von acht Aktien, die 2015 jedem Portfolio gut getan haben.

Infineon ist in den richtigen Branchen bestens positioniert

Vor sechs Jahren wurde für eine Infineon-Aktie im Tief gerade einmal 0,35 Euro gezahlt. Viele glaubten damals nicht an die Zukunft des Unternehmens. Doch die gab es, inzwischen kostet die Aktie 37 Mal so viel. Auch 2015 gehörte die ehemalige Chip-Sparte von Siemens zu den größten Gewinnern im DAX. Grund ist das derzeit passgenaue Produktangebot: Die Münchener sind in den richtigen Branchen unterwegs und verdienen an den großen Megatrends wie Energieeffizienz, Mobilität, Sicherheit sowie Internet der Dinge gutes Geld. Die Kasse ist prall gefüllt, und Infineon will weiter wachsen. Nach dem Zukauf von International Rectifier in den USA wird dem Konzern Interesse an weiteren Zukäufen im Ausland nachgesagt. Damit würde sich Infineon global besser aufstellen und möglicherweise stärker an den Wachstumsmarkt China heranrücken. Performance seit Jahresbeginn: +53 Prozent

Fresenius - Gegen konjunkturellen Schwankungen nahezu resistent

Wer an der Börse in die Themen Gesundheit und demografischer Wandel investieren will, kommt an xxxFresenius kaum vorbei. Das Bad Homburger Unternehmen hat in der Vergangenheit bewiesen, gegenüber konjunkturellen Schwankungen nahezu resistent zu sein. Mit seinen diversen Sparten deckt Fresenius eine große Bandbreite ab. Das Angebot reicht von Medikamenten über Dialyse und endet noch nicht mit den Helios-Kliniken.

   Für Fresenius spricht, dass an der Börse momentan Unternehmen gesucht sind, die mit einem stabilen Geschäftsmodell eine sichere Rendite erwirtschaften. Zudem bietet Fresenius noch Wachstumskomponenten. Als zukünftige Treiber sehen die Analysten von Morgan Stanley verkürzte Zulassungsverfahren für neue Medikamente, weiter steigende US-Margen für die Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care und Übernahmen. Damit könnte die Aktie auch 2016 für Freude im Depot sorgen. Performance seit Jahresbeginn: +50 Prozent

Airbus startet mit prall gefüllten Büchern ins neue Jahr

Zu den großen Börsengewinnern gehörten 2015 Unternehmen, die in Europa produzieren und ihre Produkte in Dollar verkaufen - wie zum Beispiel xxxAirbus. Der größte europäische Flugzeughersteller hat Werke in Toulouse in Frankreich, in Hamburg und auch im spanischen Sevilla. Damit fällt ein großer Teil der Kosten im Euroraum an. Steigt der Dollar (was 2015 kräftig der Fall war), verdient Airbus an jedem in Dollar verkauften Flugzeug mehr.

   Aber auch die Nachfrage boomt. Der Konzern hat in den ersten elf Monaten Aufträge für mehr als 1.000 Flugzeuge erhalten, ausgeliefert wurden gerade einmal 556 Maschinen. Airbus sitzt daher auf einem fetten Auftragsbestand von fast 7.000 Flugzeugen. Von dieser Seite droht dem Unternehmen in den kommenden Quartalen kein Ungemach. Nur ein steigender Euro, den aber kaum ein Bankanalyst erwartet, könnte das First-Class-Feeling wieder auf Holzklasse umbuchen. Performance seit Jahresbeginn: +54 Prozent

Rheinmetall - nun läuft auch die Rüstungssparte

Rheinmetall fährt als Rüstungskonzern und Kfz-Zulieferer eine Doppel-Strategie. Doch so richtig kam der Aktienkurs erst in Fahrt, als beide Bereiche rund liefen. Das war die letzten Jahre selten der Fall. Geliefert hatte vor allem der Bereich Automotive mit Motorenkomponenten zur Kraftstoff- und Abgasreduzierung.

   Das Rüstungsgeschäft sorgte dagegen immer wieder für Schwankungen in der Ertragsentwicklung. Inzwischen haben sich die Perspektiven für die Defence-Sparte deutlich aufgehellt. Staaten geben wieder mehr Geld für die Ausrüstung ihrer Armeen aus, Folge der global zunehmenden Konflikte. Auch für die kommenden Monate rechnet Lampe-Analyst Gordon Schönell daher mit weiteren Militäraufträgen. Damit könnte die Aktie auch 2016 zu den Gewinnern im MDAX gehören. Performance seit Jahresbeginn: +70 Prozent

Koenig + Bauer hat an den richtigen Schrauben gedreht

Die Aktie des Druckmaschinenherstellers fristete lange Zeit ein Schattendasein an der Börse. Denn Drucken ist in der digitalen Welt nicht mehr en vogue. Inzwischen hat das Unternehmen eine harte Restrukturierung durchlaufen und sich neu positioniert. Die Partnerschaft mit HP, dem weltgrößten PC- und Druckerhersteller, trägt mit der bislang größten Digitaldruckanlage erste Früchte.

   Die Quartalszahlen 2015 haben bislang beim Umsatz, allerdings noch nicht beim Ergebnis, überzeugen können. Mit einem Schlussspurt im vierten Quartal muss Koenig + Bauer nun liefern, um die angepeilte Vorsteuermarge von 2 Prozent noch zu erreichen. Der gute Auftragsbestand spricht für ein gutes Jahr 2016. Zudem sitzt das Unternehmen auf einem Berg von Cash, das als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet werden könnte. Performance seit Jahresbeginn: +232 Prozent

Ströer - Der Schritt ins Internet kommt an der Börse gut an

Der Name Ströer dürfte nur den wenigsten bekannt sein. Allerdings schauen viele Menschen tagtäglich auf die Produkte des Außenwerbers - auf Plakate oder Infoscreens an den Bahnhöfen. Damit verdient das Unternehmen, das im Dezember in den MDAX aufsteigt, gutes Geld. Anfang August stellte Ströer die Weichen auf Expansion und kaufte das Portal t-online.de und den Onlinevermarkter InteractiveMedia. Ströer baut damit seine Position auf dem deutschen Online-Werbemarkt massiv aus und erzielt gleichzeitig erhebliche Synergien mit dem bestehenden Angebot. In der Folge hob das Unternehmen im November den Ausblick an. Analysten sind begeistert und sehen die Aktie teils deutlich über dem aktuellen Kursniveau, obwohl diese auf Dreijahressicht bereits eine Performance von 650 Prozent hingelegt hat. Performance seit Jahresbeginn: +129 Prozent

SMA - Nach Schrumpfkur nun auf der Überholspur

Werte aus der Branche der erneuerbaren Energien haben eine kurze, teils sehr bewegte Zeit hinter sich. Erst profitierte die Solar- wie auch die Windenergie von der grünen Politik in Deutschland. Dann gab es mit der stärkeren Konkurrenz aus Asien heftigen Gegenwind. Nicht alle Firmen überlebten, doch einige erlebten einen zweiten Frühling. Zu ihnen gehört die im TecDax gelistete SMA Solar. Die Kasselaner bauen Wechselrichter, die den Gleichstrom der Solaranlagen in Wechselstrom wandeln.

   Mit dem Niedergang der Solarindustrie brach zunächst die Nachfrage weg. Das Unternehmen war auf einmal zu groß für den sinkenden Bedarf und schrumpfte sich gesund. Der Kurs stürzte in der Folge von März 2014 bis zum Tief im Januar 2015 in der Spitze um rund 80 Prozent ab. Nun greift die Restrukturierung, das Unternehmen hat die Kosten im Griff und zudem ziehen die Bestellungen an. Das ist der Stoff, aus dem Turnaround-Storys geschrieben werden. Jetzt ist nach dem Tal der Tränen wieder das Niveau von vor gut 20 Monaten erreicht. Performance seit Jahresbeginn: +240 Prozent

Capital Stage - die erfolgreiche Prokon

Capital Stage ist an der Börse eine Erfolgsgeschichte. Der Aktienkurs des Betreibers von Solarkraftwerken und Windparks hat sich in den vergangenen fünf Jahren vervierfacht. Wer Strom durch Wind und Sonne erzeugen will, ist vor allem vom Wetter abhängig. Hier jonglieren die Hamburger erfolgreich mit Statistiken und Wahrscheinlichkeiten, um nicht in der Flaute zu enden. Einer Studie des Bankhauses Metzler zufolge liegt der Marktanteil von Capital Stage gemessen am Angebot erneuerbarer Energien gerade einmal bei 1 Prozent. Dem Wachstum scheinen damit, vor allem bei den aktuell niedrigen Zinsen, kaum Grenzen gesetzt.

   Doch das Geschäft ist kein Selbstläufer. Das haben die Investoren von Prokon in den vergangenen Jahren schmerzhaft erfahren, dem Gegenbeispiel zu Capital Stage. Sie gaben ihr Geld einem Unternehmer, der als eher "ideologisch motiviert" als "ökonomisch getrieben" beschrieben wird, sich aber bei den Investitionen verzettelte. Am Ende standen hohen Kosten und Zinsforderungen nur ein geringer Ertrag gegenüber: Die Folge war die Insolvenz. Das Beispiel zeigt, dass es auch innerhalb einer Branche für Anleger entscheidend ist, die guten von den schlechten Investments unterscheiden zu können. Performance seit Jahresbeginn: +68 Prozent

   DJG/thl/smh

   Dow Jones Newswires

  Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)

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Airbus SE (ex EADS) 154,48 -0,96% Airbus SE (ex EADS)
ENCAVIS AG 17,44 0,06% ENCAVIS AG
Fresenius SE & Co. KGaA (St.) 35,35 2,11% Fresenius SE & Co. KGaA (St.)
Infineon AG 33,48 1,84% Infineon AG
Koenig & Bauer AG 16,26 -1,45% Koenig & Bauer AG
Rheinmetall AG 653,80 0,03% Rheinmetall AG
SMA Solar AG 16,04 2,49% SMA Solar AG
Ströer SE & Co. KGaA 55,10 0,64% Ströer SE & Co. KGaA

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