Optimismus für 2024 |
25.07.2024 13:36:44
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Siltronic-Aktie im Aufwind: Umsatz und Gewinn bei Siltronic sinken - Erwartungen dennoch geschlagen
Im Gesamtjahr will Siltronic nun eine EBITDA-Marge von 23 bis 25 Prozent erreichen anstatt 21 bis 25 Prozent. Der Umsatzrückgang soll nun im hohen einstelligen Prozentbereich landen anstatt bei 10 Prozent.
Im zweiten Quartal sank der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf 90,6 Millionen Euro von 119 Millionen im Vorjahresquartal. Die entsprechende Marge verschlechterte sich auf 25,8 Prozent von 29,4.
Analysten hatten mit deutlich weniger gerechnet, ihre Schätzungen beim EBITDA beliefen sich auf 69 Millionen Euro, bei der Marge auf 20,7. Unter dem Strich hatten sie im Schnitt einen Verlust erwartet.
Vor Zinsen und Steuern ergab sich im Quartal ein operativer Gewinn (EBIT) von 33 Millionen (Vorjahr: 70) Millionen Euro.
Nach Steuern ergab sich ein Gewinn 22,4 Millionen Euro, nach 61 Millionen ein Jahr zuvor. Je Aktie betrug der Gewinn 0,73 Euro verglichen 1,83.
Der Umsatz sank auf 353,1 Millionen Euro von 404 Millionen.
Siltronic bestätigt Ziele 2028 - KI-Boom noch nicht im Auftragseingang
Siltronic sieht sich weiter auf Kurs, die Ziele für 2028 zu erreichen, auch wenn diese "deutlich über den aktuellen Ergebnissen liegen". "Hieran halten wir trotz der schwächeren Entwicklung in diesem Geschäftsjahr fest", ist dem Zwischenbericht zum ersten Halbjahr zu entnehmen. So soll der Konzernumsatz bis 2028 auf mehr als 2,2 Milliarden Euro steigen und die EBITDA-Marge sich auf einen hohen 30-Prozent-Wert verbessern.
Siltronic hatte bereits mit der Prognosesenkung Ende April 2024 als ein Übergangsjahr in Richtung profitables Wachstum bezeichnet. Zum einen wegen hoher Anlaufinvestitionen in die Erweiterung der Produktion in Singapur, zum anderen wegen der hohen Wafer-Lagerbestände bei Kunden in verschiedenen Branchen, was die Nachfrage zu Jahresbeginn gedämpft hatte. Diese erholt sich später als erwartet.
Siltronic leidet weiter unter hohen Lagerbeständen bei seinen Kunden - auch im zweiten Halbjahr -, sieht sich aber nach der nun konkretisierten Prognose in der Lage, 2024 bei der EBITDA-Marge die obere Hälfte der Zielspanne zu erreichen (23 bis 25 Prozent) und den Umsatzrückgang auf einen hohen einstelligen Prozentbereich zu beschränken (anstatt 10 Prozent). Dennoch werde die EBITDA-Marge im zweiten Halbjahr nicht das Niveau des ersten erreichen (1H 26,1 Prozent, 2Q 25,8 Prozent). Gründe seien "leicht negative Preis- und Produktmixeffekte sowie die ab dem vierten Quartal ergebnisrelevanten Ramp-Kosten der neuen Fabrik in Singapur". Außerdem stünden planmäßige Wartungsarbeiten im Schlussquartal in einer Produktionslinie an.
Der Konzern rechnet für das laufende Jahr mit Wachstum in nahezu allen Endmärkten - besonders deutlich im Servermarkt, angetrieben durch Künstliche-Intelligenz-Anwendungen.
Dieses übersetze sich aufgrund der erhöhten Lagerbestände jedoch nicht direkt in höhere Auftragseingänge. Im ersten Halbjahr seien Bestellungen reduziert und bereits vertraglich vereinbarte Mengen "in spätere Perioden" verschoben worden, auch das zweite Halbjahr sei von dieser Nachfrageschwäche betroffen, was sich bereits im April abgezeichnet habe, als Siltronic die Prognose für das Gesamtjahr senkte.
Ein Lichtblick: "Dennoch führt die Nachfrageschwäche, anders als in historischen Schwächephasen, bisher nicht zu einem starken Druck auf die Absatzpreise in Rechnungswährung", so Siltronic.
Gleichzeitig arbeite der Konzern intensiv an Kosteneinsparmöglichkeiten, Steigerung der Produktivität und striktem Investitionsmanagement, um die Nachfrageschwäche weiter abzufedern. Die Fertigung von polierten und epitaxierten Wafern mit kleinen Durchmessern am Standort Burghausen soll 2025 auslaufen. Der Wafer-Hersteller und Halbleiterzulieferer will sich auf das wachstumsstarke Segment der 300-mm-Wafer und Wafer für Power-Anwendungen konzentrieren, was die neue Produktionsstätte in Singapur und die Verbesserung des Produktmixes in Freiberg widerspiegeln sollen.
Im XETRA-Handel legt die Siltronic-Aktie zeitweise um 6,92 Prozent auf 75,75 Euro zu.
Von Ulrike Dauer
FRANKFURT (Dow Jones)
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