Siemens sticht Caterpillar bei Lokomotiven-Auftrag in den USA aus

   Von Bob Tita

   Siemens hat in den USA einen wichtigen Auftrag erhalten und sich gegen die amerikanische Konkurrenz durchgesetzt. Der Bundesstaat Illinois hat beim Münchener Industriekonzern 32 Diesel-Lokomotiven im Wert von 226 Millionen US-Dollar geordert. Zusätzlich könnte ein Folgeauftrag im Wert von mindestens 1,5 Milliarden Dollar an den DAX-Konzern gehen. Der US-Konzern Caterpillar, der sich ebenfalls um den Auftrag beworben hatte, ging leer aus.

   Deutschlands größter Industriekonzern wird zusammen mit seinem US-Partner Cummins, einem Spezialisten für Dieselmotoren, die Schnellzüge an fünf Bundesstaaten liefern. Kalifornien oder Illinois bemühen sich derzeit, ein Schnellbahnnetz ähnlich dem in Europa oder Asien zu errichten. Sollten die Staaten künftig über die Finanzmittel verfügen, würden weitere bis zu 225 Lokomotiven bei Siemens bestellt werden.

   Bisher hat Siemens in Europa Lokomotiven mit Dieselantrieb produziert, in den USA lieferte der Konzern bisher elektrisch betriebene Lokomotiven an das US-Bahnunternehmen Amtrak. Die Münchener werden die neuen Diesel-Lokomotiven in einem Werk im kalifornischen Sacramento bauen, Cummins produziert die Motoren in Seymour.

   Was für Siemens ein Erfolg ist, ist für Caterpillar ein herber Dämpfer. Der weltgrößte Hersteller von Baumaschinen hatte in den vergangenen Jahren seine Bemühungen verstärkt, um im Lokomotiv-Bereich Aufträge an Land zu ziehen. Vor wenigen Wochen hatte Caterpillar noch protestiert, dass die günstigeren Lokomotiven von Siemens nicht den Anforderungen entsprechen würden. Die fünf US-Bundesstaaten wiesen die Vorwürfe des US-Konzerns aber zurück.

   Siemens hatte in Deutschland einige Schwierigkeiten mit den neuen ICE-Zügen. Wegen technischer Mängel und einer ausstehenden Genehmigung musste der Liefertermin erheblich verschoben werden. Mittlerweile hat Siemens aber von der Zulassungsbehörde die Genehmigung erhalten.

   DJG/DJN/kla/jhe

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