Ziel nicht erreichbar 25.07.2013 15:38:33

Siemens schockiert mit Gewinnwarnung

Man gehe nicht mehr davon aus, eine Ergebnismarge von mindestens zwölf Prozent zu erreichen, hieß es in der drei Sätze langen Nachricht. Als Grund nannte Siemens "überwiegend geringere Markterwartungen". Für Siemens-Chef Peter Löscher dürfte es damit zunehmend unbequemer werden.

Analysten hatten nach der schwachen Entwicklung im zweiten Geschäftsquartal von Siemens wiederholt an der Erreichbarkeit des Margenziels gezweifelt. Die Anleger an der Börse traf die Nachricht trotzdem vollkommen unvorbereitet. Die Siemens-Aktie stürzte unmittelbar nach Bekanntwerden der Nachricht um 5,5 Prozent ab und erholte sich anschließend nur leicht auf 80 Euro.

Siemens hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Marge von 9,5 Prozent erzielt. Zahlen für das dritte Quartal - bei Siemens endet das Geschäftsjahr Ende September - will der Konzern wie geplant am 1. August veröffentlichen.

"Eigentlich hatte man im nächsten Jahr bei Siemens auf eine Erholung und Trendwende gesetzt nach all den Problemen", sagt ein Händler. Insofern wiege die Margenwarnung für das kommende Jahr schwerer, als es eine solche für das laufende Jahr getan hätte, erklärt der Händler. Aufgrund des hohen Gewichts der Aktie im Dax und der "Signalwirkung" als konjunkturelles Zugpferd habe die Warnung auch den deutschen Leitindex belastet.

Schwer wiege vor allem, so ein weiterer Händler, dass das Unternehmen den Markt bis zur Veröffentlichung der Drittquartalszahlen in Unkenntnis darüber lasse, wie stark das bisherige Margenziel 2014 letzten Endes unterboten werden dürfte und wie stark die Gewinnschätzungen reduziert werden müssen. "Das lässt viele Anleger jetzt lieber auf Nummer sicher gehen, und sie geben die Aktie."

Mit der überraschenden Gewinnwarnung dürfte auch Firmenchef Peter Löscher der Wind immer heftiger ins Gesicht wehen. Der Österreicher steht seit einiger Zeit unter Druck. Löscher will eigentlich mit einem massiven Sparprogramm und einer Verschlankung den Konzern wieder auf Kurs bringen, um wieder mit Rivalen wie General Electric oder ABB mithalten zu können. Zudem steht der Siemens-Chef wegen diverser Pannen bei Großprojekten, wie dem neuen ICE, erheblich unter Druck.

DJG/uqu/jhe

Dow Jones Newswires

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