Kein weißer Ritter 13.06.2016 16:51:46

Siemens-Chef schließt Einstieg bei KUKA aus

Vorstandschef Joe Kaeser schloss am Sonntag in Peking einen Einstieg seines Konzerns bei KUKA aus. "Wenn wir Interesse gehabt hätten, hätten wir uns sicherlich schon längst damit befasst", sagte Kaeser, der Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bei den deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen begleitet, dem Nachrichtensender N-TV.

Die Bundeskanzlerin blieb am Montag bei einer Pressekonferenz in Peking vage. Weder sprang sie Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) zur Seite, der die Übernahme von Kuka durch die Chinesen verhindern will, noch wollte sie ihre Gastgeber brüskieren.

"Ich sehe nach wie vor die Möglichkeit, dass man hier zu einer guten Lösung kommt. Im Übrigen ist auch niemandem in Deutschland verboten, sich bei Kuka zu engagieren", meinte Merkel. Sie wies darauf hin, dass der chinesische Haushaltsgerätehersteller Midea, der die Augsburger Roboterschmiede für 4,4 Milliarden Euro komplett kaufen will, bereits heute einen beträchtlichen Teil der Aktien hält.

Globalisierung in zwei Richtungen Der Siemens-Chef ließ in seinem Interview durchblicken, dass er einen Verkauf an Midea gelassen sieht. Kuka ist ein wichtiger Ausrüster der deutschen Industrie. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und EU-Digitalkommissar Günther Oettinger wollen die Midea-Offerte mit einem europäischen Konsortium abwehren, um den Abfluss von Know-how zu vermeiden. "Die Globalisierung ist nicht nur in eine Richtung, sie kommt auch zurück", betonte hingegen Kaeser. Das zeige doch nur, wie stark Deutschland sei und wie interessant seine Unternehmen.

Unterdessen gab sich Midea-Vize Andy Gu zuversichtlich, mit dem 4,4 Milliarden Euro schweren Übernahmeangebot Erfolg zu haben. "Wir haben ein attraktives Angebot gemacht", sagte Gu dem Handelsblatt. Von dem großen Widerstand gegen die Offerte in Europa zeigte er sich überrascht und betonte die Wachstumsaussichten für Kuka in China. Sorgen um eine politische Einflussnahme seien unbegründet.

Sein Unternehmen sehe großes Wachstumspotenzial für Kuka in China, sagte Gu weiter. Mit der Übernahme wolle Midea der deutschen Firma beim Durchstarten auf dem Milliardenmarkt in der Volksrepublik helfen. Kuka behalte seine volle Unabhängigkeit. Midea stehe mit Anteilseignern von Kuka in Kontakt, wie dem Großaktionär Voith. Der schwäbische Industriekonzern Voith ist mit 25,1 Prozent an Kuka beteiligt. Midea hält bereits 13,5 Prozent an Kuka und hatte im Februar eine Aufstockung angekündigt und dazu ein Übernahmeangebot vorgelegt.

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