07.02.2013 16:06:00

Schuler ab März ganz bei Andritz - Squeeze-out noch nicht entschieden

Der börsenotierte Grazer Anlagenbauer Andritz hat nun alle Genehmigungen der Kartellbehörden in der Tasche und darf den deutschen Maschinenbauer Schuler (1,23 Mrd. Euro Umsatz, 5.500 Mitarbeiter) ohne Auflagen übernehmen. Ob das Unternehmen weiter an den deutschen Börsen von Frankfurt und Stuttgart gelistet bleibt oder ob es zum Squeeze-out der restlichen Aktionäre kommt, war am Donnerstag nach offen.

Andritz teilte am Nachmittag ad hoc mit, dass die Neuerwerbung mit 1. März 2013 in der Bilanz vollkonsolidiert wird. Der Aktienübertrag soll "in den kommenden Tagen" stattfinden. Die Steirer halten dann mehr als 90 Prozent der Aktien an der Schuler AG.

Nachdem im Lauf der vergangenen Monate die Kartellbehörden Brasiliens, der EU, der Türkei und der USA ihre Zustimmung erteilt hatten, liegt jetzt auch die Freigabe aus China vor.

Schuler (Maschinen, Anlagen, Verfahrensdienste für metallverarbeitende Industrie und Verkehrstechnik) ist in Deutschland börsenotiert. Die Aktie flog im Herbst 2012 aus dem SDax, als der Streubesitz unter 10 Prozent ging. Die Aktie ist seither im weniger rigiden Börsesegment "General Standard".

Ob es zum Squeeze-out der restlichen Schuler-Aktionäre kommt, könnte aus heutiger Sicht nicht gesagt werden, meinte ein Andritz-Sprecher am Nachmittag zur APA. Es hängt davon ab, wieviele der ausstehenden Aktien noch dazukommen.

Ende Mai 2012 hatte die Schuler-Beteiligungen GmbH, hinter der die Gründerfamilie Schuler-Voith steht, ihr Aktienpaket - ein Paket von 38,5 Prozent - an Andritz verkauft. Die Grazer machten anschließend den übrigen Aktionären ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für 20 Euro je Aktie. Alles stand unter der aufschiebenden Bedingung einer Genehmigung durch die Kartellbehörden. Jetzt ist der Weg frei: Andritz hatte bisher erst knapp 25 Prozent der Aktien an Schuler besessen. Wieviel über 90 Prozent es nun sind, wurde nicht näher erläutert.

Schuler-Chef Stefan Klebert begrüßte heute den Erwerb durch die Österreicher: "Die Übernahme durch Andritz ist aus unserer Sicht positiv zu bewerten, da Andritz als Maschinen- und Anlagenbauer die Natur unseres Geschäfts versteht", erklärte Klebert in einer Mitteilung Schuler sei sehr erfolgreich unterwegs, und Andritz wolle mit Schuler langfristig wachsen.

(Schluss) rf/ggr

ISIN AT0000730007 WEB http://www.andritz.com

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