Bullenmodus |
03.09.2021 06:41:00
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Schon vor GameStop-Saga: Diese drei Robinhood-Aktien zündeten 2020 ein Kursfeuerwerk
• Vaxart kann während Coronakrise kräftig zulegen
• Plug Power und NIO profitieren von wachsendem Umweltbewusstsein
Ein außergewöhnliches Jahr
Das außergewöhnliche Börsenjahr 2020 liegt nun hinter uns. Es war ein Jahr geprägt von Höhen und Tiefen und stand ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Dabei hätten wohl wie die wenigsten gedacht, dass auf die Rekordjagd der Indizes im Januar schon im März ein historischer Einbruch folgen würde. Doch auch wenn im Zuge des ersten Corona-Lockdowns viele Börsenbarometer innerhalb weniger Tage drastisch einbrachen und Milliarden an Börsenwert vernichtet wurden, waren die Indizes den Rest des Jahres damit beschäftigt, mit derben Schwankungen ihre Verluste wieder auszugleichen - mit Erfolg. Denn zahlreiche Börsen schafften es in den letzten Monaten des Jahres, doch noch neue Rekordstände aufzustellen, und das obwohl das Coronavirus noch immer weltweit wütet.
Robinhood-Investoren wirbeln Märkte durcheinander
Inmitten dieser unsicheren Zeit hat es auch eine neue Gruppe von Investoren 2020 vermehrt in die Schlagzeilen geschafft. Die Rede ist von den sogenannten Robinhood-Investoren, die ihren Namen von der gleichnamigen Trading-App erhielten und deren Investitionsverhalten bei dem ein oder anderen alteingesessenen Börsianer für Kopfschütteln sorgte. Die Robinhood-App ist bekannt dafür, durch ihre Aufmachung insbesondere bei einem jungen Anleger-Klientel gut anzukommen - das Durchschnittsalter der Nutzer des Trading-Tools beträgt lediglich 31 Jahre. Von professionellen Investoren wird bei der App nicht selten bemängelt, dass sie durch ihre zum Teil ungewöhnlichen Käufe zu einer höheren Unsicherheit an den Aktienmärkten beitragen würden. Darüber hinaus fehle vielen der neugebackenen Kleinanleger das nötige Hintergrundwissen, um gut informierte Anlageentscheidungen treffen zu können. Viel mehr gleiche die Robinhood-App einem Spiel, bei dem der Nutzer sein Geld jedoch sehr schnell verlieren könne.
Diese Kritik fand in den vergangenen Wochen ihren Höhepunkt nachdem Kleinanleger, welche sich in dem Reddit-Forum "WallStreetBets" ausgetauscht hatten, milliardenschweren Hedgefonds kräftig in die Parade fuhren. Verabredete Käufe der GameStop-Aktie wurden für die Profi-Investoren zum Milliardengrab.
Doch 2020 haben die Nachwuchs-Börsianer nicht bei jeder Aktie daneben gegriffen. Bei diesen drei Aktien, die sich insbesondere bei Robinhood-Investoren als sehr beliebt erwiesen haben, haben die Kleinanleger ein glückliches Händchen bewiesen und konnten zum Jahresende eine satte Rendite verzeichnen.
Vaxart profitiert von Impfstoffeuphorie
Zum Beispiel bei Vaxart. Vor der Corona-Pandemie hatten den US-Hersteller von oralen Impfstoffen wahrscheinlich die wenigsten Anleger auf dem Schirm. Durch seine Ambitionen, eine Tablette, die vor einer Ansteckung mit Corona schützt, auf den Markt zu bringen, ist Vaxart jedoch sehr schnell in den Fokus von Anleger geraten. Unter Robinhood-Nutzern landete die Aktie des Pharmaunternehmens 2020 auf dem 99. Platz der am meisten gehaltenen Anteilsscheine in der App. Die Anleger, die schon früh bei Vaxart eingestiegen waren, können auf eine phänomenale Rendite blicken. So hat die Aktie des Impfstoff-Herstellers im vergangenen Jahr satte 1.531 Prozent zugelegt. Dabei erreichte die Impfeuphorie Mitte Juli ihren Höhenpunkt, als das Plus gar 4.880 Prozent betrug. Allerdings ist das Papier des Unternehmens mit den Notfallzulassungen für andere Impfstoff-Produzenten wie BioNTech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca vermehrt unter Druck geraten. Darüber hinaus wird das Pharma-Unternehmen seit Oktober 2020 von der US-Börsenaufsicht SEC unter die Lupe genommen, da es fälschlicherweise seine Förderung durch das US-Impfstoffprogramm Operation Warp Speed in einem übertriebenen Licht dargestellt hatte. Wie es für Vaxart weitergeht, dürfte vor allem von den im Januar erwarteten ersten Studienergebnissen abhängen.
Plug Power mit rasantem Wachstum
Die zweite Aktie, bei der Robinhood-Investoren einen guten Riecher bewiesen haben, ist Plug Power. Die Aktie ist auf dem 16. Platz der am meisten gehaltenen Papiere der Robinhood-Nutzer. Der Anbieter moderner Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie konnte 2020 insbesondere von dem Wandel hin zu mehr Umweltbewusstsein profitieren. Das hat sich auch in der Aktienentwicklung widergespiegelt. Die Aktie des Unternehmens verbuchte im letzten Jahr ein phänomenales Plus von 973 Prozent und beendete das Jahr bei 33,91 US-Dollar. Auch die Bilanz von Plug Power kann sich sehen lassen. So verzeichnete der Anbieter von umweltfreundlichen Energien im dritten Quartal 2020 einen neuen Rekord mit einem Umsatz von 125,6 Millionen US-Dollar und lag damit 10 Prozent über der eigenen Prognose. Dies veranlasste den Wasserstoff-Konzern denn auch dazu, seine Guidance für das Jahr 2020 von zuvor 310 Millionen US-Dollar auf 325-330 Millionen US-Dollar anzuheben. Darüber hinaus macht sich das US-Unternehmen bereit, auch verstärkt auf dem europäischen Markt Fuß zu fassen.
Tesla-Konkurrent NIO auf der Überholspur
Auf Platz neun der am meisten gehaltenen Robinhood-Aktien landete 2020 der Tesla-Konkurrent NIO. Auch hier haben die Nachwuchs-Anleger das richtige Gespür gehabt. Die Aktie des chinesischen Elektro-Fahrzeugherstellers legte im letzten Jahr insgesamt 1.110 Prozent zu, auf letztlich 48,74 US-Dollar. Dabei profitierte der Autohersteller insbesondere von dem wachsenden EV-Markt in China, dem auch Experten weltweit ein großes Potenzial vorhersagen. Experten schätzen, dass in den nächsten 15 Jahren rund die Hälfte der Autoverkäufe in der Volksrepublik Fahrzeugen mit Elektro- oder Hybridantrieben zuzuordnen sein werden. NIO hat dabei schon jetzt sein Möglichstes getan, um sich einen Marktanteil hieran zu sichern. Die Bilanzvorlage im November 2020 sorgte jedenfalls bei Investoren bereits für strahlende Gesichter. So konnte NIO hier mit einem starken Auslieferungsplus überzeugen und sorgte prompt dafür, dass reihenweise Experten ihre Kursziele anhoben. Daneben kündigte der Elektroautobauer an, künftig jedes Jahr ein neues Fahrzeuge auf den Markt bringen zu wollen. Auch plane das Unternehmen die Reichweite seiner Stromer in der Zukunft auf 900 km erweitern zu wollen.
Redaktion finanzen.at
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