Schäden in Landwirtschaft 03.11.2016 13:21:59

Swiss Re verdient weniger - Aktie verliert

Weil den Konzern zudem Erdbebenschäden aus früheren Jahren einholten, sackte der Quartalsgewinn im Jahresvergleich um 16 Prozent auf rund 1,2 Milliarden US-Dollar (1,06 Mrd Euro) nach unten. Experten hatten jedoch mit einem noch stärkeren Gewinnrückgang gerechnet.

Am Aktienmarkt wurden die Nachrichten positiv aufgenommen. Bis zur Mittagszeit gewann die Swiss Re-Aktie an der Zürcher Börse 1,67 Prozent an Wert und war damit Spitzenreiter im Schweizer Leitindex SMI. Begrüßt wurde dabei auch der Start des bereits angekündigten Aktienrückkaufprogramms, bei dem der Rückversicherer ab diesem Freitag eigene Anteile im Wert von einer Milliarde Franken (928 Mio Euro) zurückerwerben will.

Im dritten Quartal baute Swiss Re ihr Geschäft in allen Sparten aus. Konzernweit legten die Prämieneinnahmen um knapp zehn Prozent auf 8,6 Milliarden Dollar zu, und damit stärker als von Analysten gedacht. Allerdings musste der Konzern nach Unwettern in Europa für hohe Ernteschäden in der Landwirtschaft geradestehen. Zudem schlugen die schweren Erdbeben, die Neuseeland in den Jahren 2010 und 2011 erschüttert hatten, bei dem Rückversicherer nachträglich teurer zu Buche.

Von den Prämieneinnahmen blieb nach Abzug der Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb deutlich weniger übrig als ein Jahr zuvor. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote der Sparte verschlechterte sich konzernweit von 79,7 auf 88,9 Prozent.

Im Schaden- und Unfallgeschäft macht der Swiss Re wie anderen Marktteilnehmern der seit Jahren anhaltende Preisverfall zu schaffen. Weil das Kapital in der Branche auch wegen ausbleibender ganz schwerer Katastrophen immer weiter anschwillt, gibt es ein Überangebot an Rückversicherungsschutz.

Erstversicherer wie Allianz und AXA bieten den Rückversicherern wie Munich Re (Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft), Swiss Re oder Hannover Rück (Hannover Rueck) daher im Schnitt immer weniger Geld für die Risiken, die diese von ihnen übernehmen sollen. Große Rückversicherer verzichten daher oft auf Verträge und fahren ihr Geschäft zurück. Entsprechend begründete die Swiss Re ihren nun beginnenden Aktienrückkauf mit vorhandenem Überschusskapital, für das das Management keine ausreichend rentablen Investitionsmöglichkeiten sehe.

Angesichts des Preiskampfs im Schaden- und Unfallgeschäft baut die Swiss Re ihr Engagement im direkten Geschäft mit Großkonzernen weiter aus. Gleiches gilt für die Lebens-Rückversicherung. Dort übernimmt sie von Lebensversicherern ganze Vertragsbestände und führt sie bis zum Ablauf der Verträge weiter. Neues dazu will das Management um Konzernchef Christian Mumenthaler beim Investorentag am 2. Dezember bekanntgeben./stw/enl/fbr

ZÜRICH (dpa-AFX)

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