Ordereingang niedriger |
21.04.2022 17:44:49
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Sartorius-Aktie zieht schlussendlich an: Sartorius mit Gewinnsprung
Der Umsatz kletterte laut Mitteilung um 29,5 Prozent auf 1,025 Milliarden Euro. Währungsbereinigt ergibt sich ein Plus von 25,4 Prozent. Akquisitionen steuerten knapp 2 Prozentpunkte zum Wachstum bei. Alle drei Geschäftsregionen - EMEA, Amerika und Asien, Pazifik - wuchsen wechselkursbereinigt prozentual zweistellig.
"Wir haben unseren Wachstumskurs in beiden Sparten fortgesetzt und unsere Ertragsmarge trotz steigender Kosten für Logistik und Material sowie negativer Währungseinflüsse nochmals etwas erhöht", wird Vorstandschef Joachim Kreuzburg in der Mitteilung zitiert.
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg den weiteren Angaben zufolge um ein knapp Drittel auf 349 Millionen Euro, wie Sartorius weiter mitteilte. Daraus ergab sich eine operative EBITDA-Marge von 34,1 nach 33,3 Prozent im Vorjahresquartal. Unter dem Strich stieg der bereinigte Gewinn noch etwas stärker um knapp 38 Prozent auf gut 167 Millionen Euro. Der Auftragseingang sank dagegen leicht um nominal 2,3 Prozent auf 1,112 Milliarden Euro.
Im laufenden Jahr rechnet Sartorius weiterhin mit einem Umsatzwachstum um 15 bis 19 Prozent. Darin ist nicht-organischer Wachstumsbeitrag aus Akquisitionen von etwa 2 Prozentpunkten enthalten. Bei der operativen EBITDA-Marge rechnet das Unternehmen mit einem Wert auf dem hohen Niveau des Vorjahres von etwa 34 Prozent.
Starke Sparte Bioprocess Solutions bringt Sartorius DAX-Spitze
Nach einem bislang überaus tristen Börsenjahr für Sartorius ist unter deren Aktionären am Donnerstag wieder ein wenig Hoffnung aufgekeimt. Der Pharma- und Laborausrüster knackte beim Umsatz im ersten Quartal die Milliardenmarke und holte noch mehr Aufträge herein. Die Aktien setzten sich daraufhin via XETRA mit plus 3,75 Prozent auf einen Schlusskurs von 395,50 Euro an die Spitze des Leitindex DAX.
In den ersten drei Monaten des Jahres erzielte das Unternehmen einen Umsatz von gut einer Milliarde Euro, fast 30 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn legte um knapp ein Drittel auf 349 Millionen Euro zu. Damit schnitt Sartorius besser ab als von Analysten erwartet. Mit gut 1,1 Milliarden Euro war der Auftragseingang höher als der Umsatz.
Angesichts dieser Zahlen rechnet Analyst Markus Gola vom Investmenthaus Stifel nun mit höheren Zielvorgaben von Sartorius für das laufende Jahr. Denn der operative Gewinn (Ebitda) habe die Markterwartung immerhin um fast zehn Prozent überboten. Dazu beigetragen hätten sowohl die Sparte Bioprocess Solutions (BPS) als auch die kleinere Laborsparte. "Sehr gesund" sei der Auftragseingang im Segment BPS, der seine Annahme um fast ein Fünftel übertroffen habe. Das sei von Sartorius "die wichtigste Nachricht des Tages".
Im laufenden Börsenjahr ist der Kurs der im DAX enthaltenen Vorzugsaktien um rund ein Drittel abgesackt. Schlechter haben im Leitindex nur die einstigen Corona-Profiteure Zalando, HelloFresh und Delivery Hero abgeschnitten. Anfang März war der Sartorius-Kurs mit 345,70 Euro auf den tiefsten Stand seit Anfang 2021 abgerutscht. Anschließend pendelte er um die Marke von 400 Euro.
Analyst Odysseas Manesiotis von der Berenberg Bank lobte vor allem das starke Abschneiden der Sparte BPS, hinter der im Wesentlichen die Tochter Sartorius Stedim Biotech steht. Ohne COVID-19-Produkte liege hier der Umsatz um sechs Prozent über seiner Erwartung - die ihrerseits über der Markterwartung liege. "Das sollte den Markt zuversichtlich stimmen für die Zeit nach dem pandemiebedingten Rückenwind", lautete des Experten Fazit. Die an der Pariser Börse gehandelten Papiere von Sartorius Stedim Biotech stiegen um vier Prozent.
Sartorius ist einer der Gewinner der Corona-Krise, entsprechend stark hatte die Aktien zugelegt. Mit der Entspannung der Lage in den vergangenen Monaten kamen sie dann unter Druck. Mit einem Minus von rund einem Drittel sind sie im laufenden Jahr unter den größten DAX-Verlierern. Allerdings hatte sich der Kurs von Ende 2019 bis Ende 2021 mehr als verdreifacht.
FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)
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