Kreise berichten 06.06.2013 12:50:31

SAP zahlt für Übernahme von Hybris 1,5 Milliarden Dollar

Die Technologie der Schweizer in Verbindung mit den bestehenden SAP-Produkten soll dem Softwarekonzern einen ordentlichen Vorsprung im E-Commerce-Geschäft bescheren. Die Walldorfer lassen sich den Zukauf viel kosten. Eine mit dem Vorgang vertraute Person bezifferte den Wert des Deals auf rund 1,5 Milliarden US-Dollar, eine andere Person sieht ihn bei etwa 1 Milliarde.

   SAP wollte den Preis nicht nennen, der Kaufbetrag sei angesichts der vielversprechenden Möglichkeiten auch nicht der Punkt gewesen. Co-Chef Bill McDermott sprach in einer Analystenkonferenz von einem "fairen Preis", der im Einklang stehe mit anderen schnell wachsenden Assets.

   "Mit Hybris wird SAP eine führende Position im Verbrauchermarkt einnehmen können", zeigten sich die beiden Vorstandsvorsitzenden von SAP, Bill McDermott und Jim Hagemann Snabe, erfreut über ihren Coup. McDermott verwies auf Potenziale der Hybris-Technologie in Kombination mit den Cloud- und Analyseprodukten von SAP. Vor allem aber nannte er die Verbindung mit der superschnellen SAP-Datenbank HANA einen "Game Changer" im Kundenbeziehungsmanagement.

   Mit der Software von Hybris können Unternehmen ihre E-Commerce-Aktivitäten verwalten. Hybris bietet dabei nach eigenen Angaben "eine Übersicht über Kunden, Produkte und Bestellungen über sämtliche Nachfrage und Vertriebskanäle hinweg". Die Kombination der Technologien beider Unternehmen soll einen noch besseren Zugang zu Daten ermöglichen und vor dem Hintergrund des sich schnell ändernden Kundenverhaltens eine verbesserte Analyse.

   Hybris war offenbar durchaus begehrt, SAP nicht der einzige Aspirant für das im schweizerischen Zug beheimatete Unternehmen. "Andere wollten Hybris, aber Hybris wollte SAP", sagte McDermott. Hybris, in dessen beträchtlichen Kundenstamm so illustre Namen wie Nespresso, Lufthansa und General Electric auftauchen, dürfte im Geschäftsjahr 2012 auf einen Umsatz von über 100 Millionen Dollar kommen und hatte über die letzten Jahre enorme Wachstumsraten aufgewiesen.

   Die Akquisition von Hybris soll im dritten Quartal 2013 über die Bühne gehen, nachdem die kartellrechtlichen Genehmigungen vorliegen. Hybris soll als eigenständige Geschäftseinheit mit dem bestehenden Management-Team innerhalb der SAP AG weitergeführt werden. Für die bisherigen Hybris-Investoren ist im Konzern aber kein Platz.

   Erst am Dienstag kam die Meldung aus den USA, dass SAP-Konkurrent Salesforce.com beim Marketingspezialisten ExactTarget den Zuschlag bekommen hat. Ein Marktteilnehmer meinte, dass auch die Walldorfer durchaus Interesse an ExactTarget gehabt haben könnten.

   DJG/mgo/kla/bam/jhe

 Dow Jones Newswires

 Von Matthias Goldschmidt

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