Starker Jahresauftakt 28.04.2022 16:06:00

Sanofi-Aktie tiefer: Geschäft von Sanofi floriert

Sanofi-Aktie tiefer: Geschäft von Sanofi floriert

Im vergangenen Quartal legten die Franzosen einen überraschend schwungvollen Start in das Jahr hin, Gewinn und Umsatz legten stärker zu als von Analysten erwartet. Dabei profitierte der Arzneimittelhersteller einmal mehr von guten Geschäften mit dem Neurodermitis- und Asthma-Medikament Dupixent. Aber auch das Geschäft mit verschreibungsfreien Medikamenten florierte. Konzernchef Paul Hudson sprach in einer Mitteilung vom Donnerstag in Paris von einem starken Jahresauftakt - trotz eines "herausfordernden Umfelds" sei Sanofi auf dem Weg zu den Jahreszielen, sagte der Firmenlenker.

Analyst Keyur Parekh von der US-Bank Goldman Sachs sprach unterdessen von "soliden Resultaten" für das Quartal. Ähnlich äußerte sich Jefferies-Analyst Peter Welford, der zudem insbesondere die unerwartet starke Entwicklung des Kassenschlagers Dupixent lobte. Und auch die verschreibungsfreien Medikamente hätten sich unerwartet stark geschlagen. Der Experte geht davon aus, dass die Markterwartungen an den Konzern für das Gesamtjahr nun steigen dürften.

Sanofi hatte von Januar bis März rund 9,7 Milliarden Euro erlöst, das waren knapp 13 Prozent mehr als im Vorjahr, wie der Konzern in Paris weiter mitteilte. Dupixent spülte den Franzosen dabei rund 1,6 Milliarden Euro in die Kassen, fast 46 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Das Medikament, das Sanofi in Kooperation mit dem US-Unternehmen Regeneron am Markt hat, hat sich zum mit Abstand wichtigsten Kassenschlager der Franzosen entwickelt. Erst kürzlich hatte das Mittel in der Europäischen Union (EU) eine weitere Zulassung für die Behandlung von Sechs- bis Elfjährigen mit schwerem Asthma erhalten.

Im Konsumentengeschäft liefen unterdessen vor allem Erkältungs- und Schmerzmittel gut, und auch das Impfgeschäft kam wieder stärker in Gang. Dabei profitierte Sanofi auch davon, dass wieder mehr gereist wird und sich Urlauber vor ihren Ferien immunisieren lassen.

Auch gewinnseitig schnitt der Konzern im ersten Quartal besser ab als von Analysten im Mittel erwartet: Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis verbesserte sich um 16 Prozent auf 3,07 Milliarden Euro. Unter dem Strich kletterte der Gewinn um 28 Prozent auf rund 2 Milliarden Euro. Hudson unterstrich, dass sich trotz steigender Kosten für Forschung und Entwicklung die Margen verbessert hätten. Für das Gesamtjahr bestätigte der Sanofi-Vorstand die Ziele, rechnet nun aber mit etwas mehr Rückenwind von der Währungsseite.

Der Start einer eigenen Corona-Impfung von Sanofi lässt unterdessen noch auf sich warten. Nach langen Verzögerungen bei der Entwicklung prüft derzeit die Europäische Arzneimittelbehörde EMA die Zulassung des gemeinsam mit dem britischen Hersteller GlaxoSmithKline entwickelten Präparats.

Die Sanofi-Führung bereitet sich derweil auf den nächsten Schritt im vor wenigen Jahren eingeläuteten Geschäftsumbau vor: Im nächsten Monat steht die Abspaltung des neu gegründeten Unternehmens Euroapi über die Börse an. Bisherigen Planungen zufolge sollen die Aktien des Spezialisten für aktive pharmazeutische Wirkstoffe (API) erstmals am 6. Mai an der Euronext gehandelt werden.

Analysten reagierten zwar positiv, doch an der Börse nahmen die Anleger nach dem zuletzt guten Lauf der Aktie lieber Gewinne mit. Die Sanofi-Aktie zeigt sich am Donnertag an der EURONEXT in Paris zeitweise um 1,01 Prozent leichter bei 102,30 Euro und ist damit einer der wenigen Verlierer im EuroSTOXX 50. Seit Jahresbeginn hat das Papier jedoch immer noch mehr als 16 Prozent hinzugewonnen, erst Anfang April hatte der Kurs ein Rekordhoch erreicht.

/tav/mis/stk

PARIS (dpa-AFX)

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Bildquelle: 360b / Shutterstock.com

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