19.05.2021 16:52:00

s Immo mit Übernahmepreis von Immofinanz nicht zufrieden

Der Wiener Immobilienkonzern s Immo zeigt sich mit dem Übernahmeangebot seines Großaktionärs Immofinanz in einer ersten Reaktion nicht zufrieden. Der Angebotspreis in Höhe von 22,25 Euro je Aktie berücksichtige nicht die Wertsteigerung der Immobilien, teilte das Unternehmen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch mit.

Das Offert liege deutlich unter dem EPRA-NAV und berücksichtige nicht die zum 30. April vorgenommene Wertanalyse des Portfolios und weitere absehbarere Steigerungen. Die s Immo hatte jüngst einen kräftigen Wertzuwachs ihres Portfolios in Deutschland von rund 85 Mio. Euro bekanntgegeben. Dies werde sich auf das Bewertungsergebnis im zweiten Quartal auswirken. Ergeben habe dies eine Wertanalyse, die s Immo unter Einbindung eines externen Gutachters vorgenommen hatte.

Die Immofinanz, die bereits 26,5 Prozent an s Immo hält, hat nun ihr öffentliches Übernahmeangebot vorgelegt, nachdem die Übernahmekommission vor zwei Tagen grünes Licht gegeben hatte. Die Veröffentlichung des Offerts wurde von der Behörde anfänglich untersagt und eine intensivere Prüfung angekündigt. Vor allem bei dem Thema Abschaffung des Höchststimmrechts prallten die Konzerne mit unterschiedlichen Meinungen aufeinander. Die Immofinanz hat ihre Angebot nun rund um diesen strittigen Punkt angepasst, blieb beim Angebotspreis aber bei der angekündigten Höhe. Sie bietet 22,25 Euro je s-Immo-Aktie und würde damit für den Kauf 1,14 Mrd. Euro in die Hand nehmen. Die s-Immo-Aktien notierten zuletzt an der Wiener Börse knapp darunter, bei 21,8 Euro. Der Angebotspreis wurde bereits einmal erhöht. Ursprünglich wollte die Immofinanz nur 18,04 Euro je Aktie bieten.

Als Bedingung für die Übernahme nannte die Immofinanz, dass das Höchststimmrecht bei der s Immo abgeschafft werden solle. Diese in der Satzung verankerte Bestimmung sieht vor, dass kein Aktionär mehr als 15 Prozent der Stimmrechte halten darf, auch wenn er einen höheren Aktienanteil besitzt. Der Immofinanz ist das ein Dorn im Auge. Sie verlangt nun, dass spätestens 15 Börsentage vor dem Ablauf der Annahmefrist ein Beschluss der Hauptversammlung der s Immo dazu erfolgen soll. Sollte sie mit ihrem Übernahmeangebot allerdings nicht erfolgreich sein und nicht 50 Prozent plus eine Aktie der s-Immo-Papiere einsammeln, soll diese Bestimmung materiell in Geltung bleiben, ergänzte die Immofinanz nun ihr Angebot.

Die s Immo äußerte sich vorerst nicht dazu. Bisher stand der s-Immo-Vorstand der Forderung der Immofinanz kritisch gegenüber. Die Anteilseigner sollen erst dann auf einer Hauptversammlung über die Aufhebung des Höchststimmrechts abstimmen, wenn das Übernahmeangebot auch erfolgreich ist, hieß es bisher. Die Angebotsfrist läuft nun vom 19. Mai bis 16. Juli.

Die Immofinanz, die wie die s Immo einen großen Teil ihres Immobilienbesitzes in Deutschland hat, hofft nach früheren Angaben, die Übernahme im dritten Quartal abzuschließen. Überlegungen für eine Fusion der Immobilienkonzerne gibt es schon seit mehreren Jahren. Sie scheiterten aber bisher immer an ihrer Umsetzung. Bei der s Immo war im Jänner der Finanzinvestor Aggregate Holding eingestiegen, der nun 10,8 Prozent der Anteile hält. Wie sich Aggregate, der auch Großaktionär des Wohnimmobilienkonzerns Adler Group ist, im Übernahmeverfahren verhalten wird, ist bisher offen.

(Schluss) kre

ISIN AT0000A21KS2 AT0000652250 WEB http://www.immofinanz.com http://www.simmoag.at

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