Herber Rückschlag 18.12.2013 10:40:31

RWE dürfte bei Dea-Verkauf weniger erlösen als erhofft

Wie mehrere mit dem Verkaufsprozess vertraute Personen dem Wall Street Journal weiter sagten, sollen bis Mitte Januar erste Angebote auf dem Tisch liegen. Allerdings dürfte der Dea-Verkauf RWE deutlich weniger einbringen als die ursprünglich angepeilten fünf Milliarden Euro, sagten die Informanten.

   Das wäre ein herber Rückschlag für die Bemühungen des DAX-Konzerns, seinen Schuldenberg abzutragen. Denn eigentlich wollten die Essener, die unter den Auswirkungen der Energiewende in Deutschland leiden, ihre Schuldenlast mit dem Verkauf von Dea deutlich reduzieren, und Investitionen bei Dea vermeiden.

   Der Verkauf der Explorations- und Fördertochter von RWE kommt ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, zu dem das Rohöl-Angebot nicht zuletzt dank neuer Fördertechniken vergleichsweise üppig ist. Zudem mindert die instabile politische Lage in Ägypten den Wert der anteiligen Förderrechte von Dea vor der Küste Ägyptens. Eine mit dem Verkaufsprozess vertraute Person glaubt sogar, dass potenzielle Dea-Interessenten diese Ägypten-Assets als faktisch wertlos einstufen könnten.

   Dea hält gegenwärtig 40 Prozent an den betreffenden Förderrechten, der britische Ölkonzern BP die übrigen 60 Prozent.

   Ein anderer Informant schätzt, dass sich RWE in Anbetracht dieser Umstände glücklich schätzen könnte, 3,5 Milliarden Euro für Dea zu bekommen.

   Banker sind der Meinung, dass die BASF-Tochter Wintershall der wahrscheinlichste Käufer für Dea ist, da ein Zusammenschluss der beiden Unternehmen die größten Synergien heben würde.

   Zu den übrigen Interessenten gehören laut den Personen, die mit dem Verkaufsprozess vertraut sind, die US-Private-Equity-Gesellschaft Kohlberg Kravis, die sich mit dem Staatskonzern Kuwait Petroleum Corp zusammengetan hat, sowie der russische Milliardär Michail Maratowitsch Fridman. Fridman, der den russischen Industrie- und Finanzkonzern Alfa Group kontrolliert, soll gegenwärtig auf der Suche nach weiteren russischen Investoren sein, mit denen er sich für eine Dea-Offerte zusammentun könnte.

   Mit von der Partie könnten den Informanten zufolge zudem Investmentgesellschaften wie Blackstone, CVC Capital Partners, Riverstone und Warburg Pincus sein. Unklar sei bislang jedoch, ob diese Finanzinvestoren separate Gebote in Erwägung ziehen, ihre Kräfte bündeln, oder womöglich gar nicht für Dea bieten wollen.

   Weder RWE noch Wintershall wollten sich zu den Informationen äußern. Die übrigen Dea-Interessenten wollten sich entweder ebenfalls nicht äußern oder waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

   DJG/DJN/brb/kla

   Dow Jones Newswires

Von Jan Hromadko und Eyk Henning

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