07.11.2012 15:34:31

ROUNDUP: Morphosys senkt Ausblick - Weniger Verlust im dritten Quartal

    MARTINSRIED (dpa-AFX) - Dem Biotechnologie-Unternehmen Morphosys (MorphoSys) machen Verzögerungen bei der Verhandlung mit Pharmapartnern und die Staatsschuldenkrise in Europa zu schaffen. "Der Abschluss von neuen kommerziellen Vereinbarungen hat sich länger hingezogen als ursprünglich erwartet", sagte Finanzchef Jens Holstein am Mittwoch bei Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal. Dies wirke sich negativ auf das Finanzergebnis aus.

 

    2012 wird nun mit einem Umsatz von 70 bis 75 Millionen Euro gerechnet, teilte die im TecDax (TecDAX) notierte Gesellschaft mit. Bisher wurden 75 bis 80 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Auch die Erwartungen für das Betriebsergebnis wurden konkretisiert. Im dritten Quartal konnten die Bayern ihren Verlust im Vergleich zum Vorjahr dagegen weiter zurückgefahren.

 

    An der Börse sorgten die Zahlen zum dritten Quartal und die Verlängerung einer wichtigen Kooperation mit dem Schweizer Pharmakonzern Novartis für ein Kursplus. Mit einem Anstieg von 4,34 Prozent auf 26,20 Euro schlugen sich die Bayern deutlich besser als der Index. Equinet-Analyst Edouard Aubery sah in der Prognoseanpassung keine negative Überraschung und hob die Vertiefung der Kooperation mit Novartis hervor. Kursschwächen sollten zum Kauf der Aktie genutzt werden. Seine Anlageempfehlung lautet "Buy" mit einem Kursziel von 30,00 Euro.

 

    Morphosys verdient sein Geld mit Forschungsallianzen mit Pharmakonzernen wie Novartis, Roche oder auch Boehringer Ingelheim. Kommt ein Präparat aus den Kooperationen auf den Markt, wird das Unternehmen am Umsatz beteiligt. Auch bei Erfolgen gemeinsamer Forschungsprojekte fließt Geld an den Evotec-Konkurrenten. Damit finanziert Morphosys die eigene Forschung. Im vergangenen Jahr hatten die Bayern dank einer hohen Zahlung des größten Kooperationspartners Novartis einen Umsatz von gut 100 Millionen Euro in den Büchern stehen.

 

    Morphosys bekam auch die Staatsschuldenkrise zu spüren: Die ausgelöste Unsicherheit habe zu einer Reduktion der Forschungsausgaben geführt. Daher werde der Betriebsgewinn 2012 am unteren Ende der Spanne von eins bis fünf Millionen Euro erwartet. Im Vorjahr hatte das Unternehmen aus der Nähe von München rund zehn Millionen erwirtschaftet.

 

    Im dritten Quartal sank der Verlust von 2,0 Millionen Euro im Vorjahr auf ein Minus von 0,2 Millionen Euro. Das Minus beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) reduzierte sich auf 0,4 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatten die Martinsrieder noch einen EBIT-Verlust von 3,4 Millionen Euro in den Büchern stehen. Der Umsatz sank auf 15,9 nach 17,1 Millionen Euro im Vorjahr.

 

    Die Allianz mit Novartis wurde weiter ausgebaut. Novartis werde weiterhin eine Forschungsmannschaft bei Morphosys finanzieren und wie bisher jährliche Lizenzgebühren bis zum Abschluss der Kooperation 2017 zahlen. Die Kooperation mit den Schweizern, die rund sieben Prozent an Morphosys halten, hatte in der Vergangenheit immer wieder Übernahmespekulationen angefacht.

 

    Während sich die Chancen bei den meisten Biotech-Unternehmen auf ein bis zwei Produktkandidaten konzentrieren, stützt sich Morphosys auf derzeit 76 Antikörperprogramme. Davon befinden sich 21 in der klinischen Prüfung. Für sein am weitesten fortgeschrittenes Antikörperprojekt Mor103 zur Behandlung von rheumatoider Arthritis suchen die Bayern derzeit einen finanzstarken Pharmapartner. "Wir sehen großes Interesse an Mor103", sagte Morphosys-Chef Simon Moroney in einer Telefonkonferenz. Der Manager nannte keinen Zeitpunkt für den Abschluss der Gespräche. Morphosys traut dem Antikörper ein Umsatzpotenzial von mehr als einer Milliarde US-Dollar pro Jahr zu. Bis das Medikament auf den Markt kommt, können aber noch fünf bis sechs Jahre vergehen./ep/mne/fbr

 

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