19.12.2023 14:30:38

ROUNDUP: EU-Staaten diskutieren über möglichen Marine-Einsatz im Roten Meer

BRÜSSEL (dpa-AFX) - In der EU gibt es Diskussionen über eine mögliche Unterstützung der US-Initiative zur Sicherung der Schifffahrt im Roten Meer. Die in den vergangenen Wochen erfolgten Huthi-Angriffe auf Handelsschiffe seien besorgniserregend und ein inakzeptabler Verstoß gegen das Völkerrecht, sagte ein Sprecher der EU-Kommission am Dienstag in Brüssel. Man berate derzeit unter den EU-Staaten und mit Partnern darüber, wie eine Antwort aussehen könnte. "Was gebraucht wird, ist eine internationale Lösung", sagte der Sprecher.

Als eine Option in der EU gilt, das Mandat der EU-Antipiraterie-Operation Atalanta zu erweitern, um sich am Schutz von Handelsschiffen im Roten Meer zu beteiligen. Ihr Auftrag ist es derzeit, zur Abschreckung und Bekämpfung von seeräuberischen Handlungen und bewaffneten Raubüberfällen vor der Küste Somalias beizutragen. Damit soll sie insbesondere die ungefährdete Lieferung humanitärer Hilfsgüter in das Krisenland ermöglichen. Die Bundeswehr war bis zum Frühjahr 2022 an der Operation beteiligt. Derzeit wird sie insbesondere von Kräften aus Spanien unterstützt.

Aus dem spanischen Verteidigungsministerium in Madrid hieß es am Dienstag, ob Spanien sich an der US-Initiative beteilige, hänge von Entscheidungen der EU und der Nato ab. Militärs verwiesen darauf, dass auch die Fortsetzung des Anti-Piraten-Einsatzes im Indischen Ozean wichtig sei, weil es zuletzt wieder mehrere Attacken gegeben habe.

Die von den USA vorgeschlagene "Operation Prosperity Guardian" sieht vor, durch die stärkere Kooperation zwischen den Seestreitkräften den Schutz von Handelsschiffen im Roten Meer zu verbessern. Bislang haben unter anderem Italien und Frankreich Unterstützung signalisiert.

Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Krieges mit Drohnen und Raketen an und attackieren Schiffe im Roten Meer, um sie an einer Durchfahrt in Richtung Israel zu hindern. Große Reedereien meiden zunehmend die Route durch das Rote Meer und den Suezkanal, über die etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels läuft./aha/DP/mis

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