S&P 500
07.03.2013 16:05:33
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ROUNDUP 3: Dell-Übernahme in Gefahr: Der nächste Investor stellt sich quer
Die Übernahme durch Gründer Michael Dell sei "nicht im besten Interesse der Dell-Anteilseigner", erklärte Icahn in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief. Die gebotenen 13,65 Dollar je Aktie seien zu wenig. Sein Gegenvorschlag: Dell solle eigenständig bleiben, sich hoch verschulden und eine Sonderdividende von 9 Dollar je Aktie ausschütten. Icahn selbst bot gleich einen passenden Kredit von 5,25 Milliarden Dollar an.
Eigentlich will Michael Dell die 1984 von ihm gegründete Firma mit Hilfe von Investoren zurückkaufen und von der Börse nehmen. Mit im Boot als Finanzier ist der Software-Konzern Microsoft, für den Dell ein wichtiger Kunde ist. Nach der Übernahme plant Michael Dell einen radikalen Umbau des PC-Herstellers, der schwer unter dem Wandel der Branche hin zu Smartphones und Tablet-Computern leidet.
Nach der Rechnung von Icahn bekämen die Dell-Aktionäre bei seinem Vorschlag am Ende aber mehr heraus: Icahn geht davon aus, dass der Konzern trotz des deutlich wachsenden Schuldenbergs auch nach der Zahlung der Sonderdividende noch mit 13,81 Dollar je Aktie bewertet würde. "Wir sehen keinen Grund dafür, dass der künftige Wert von Dell nicht allen existierenden Aktionären zugute kommen sollte - und nicht nur Michael Dell", schrieb er.
Icahn ist bekannt dafür, Unternehmen seinen Willen aufzuzwingen. Seine Masche: Er kauft sich mit hohen Beträgen ein, zieht andere Anteilseigner auf seine Seite und übt öffentlichen Druck auf das Management aus. Das nötige Spielgeld dafür besitzt er: Das US-Magazin "Forbes" führt ihn auf seiner Liste der Superreichen auf Platz 26 mit einem geschätzten Vermögen von 20 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Michael Dell liegt auf Rang 49 mit 15,3 Milliarden Dollar.
Nach Informationen des US-Wirtschaftssenders CNBC hat Icahn in den vergangenen zwei Wochen nach und nach einen Anteil an Dell von etwa 6 Prozent angehäuft. Die ebenfalls widerspenstigen Dell-Großaktionäre Southeastern Asset Management und T. Rowe Price kommen auf zusammengenommen rund 13 Prozent. Das Trio besitzt damit mehr Stimmrechte als Michael Dell, der rund 14 Prozent hält.
Die Dell-Aktionäre müssen über den vorgeschlagenen Verkauf an Michael Dell abstimmen. Für den Gründer wird es durch den Einstieg Icahns noch schwerer, eine Mehrheit zusammenzubekommen.
Noch vertrackter wird die Lage dadurch, dass Gegenbieter auf den Plan treten könnten. US-Medien berichteten von einem grundsätzlichen Interesse der beiden größeren Dell-Rivalen Hewlett-Packard (Hewlett-Packard (HP))
Der Dell-Verwaltungsrat hatte den geplanten Verkauf an Michael Dell noch am Mittwochmorgen gegen die Kritik der Großaktionäre verteidigt. "Wir haben hart verhandelt, um den Aktionären den bestmöglichen Preis zu sichern", erklärte ein eigens eingesetztes Komitee am Firmensitz im texanischen Round Rock.
Der Verwaltungsrat will noch bis zum 22. März die Augen nach möglichen anderen Käufern offenhalten. Michael Dell und seine Partner wollen die Übernahme eigentlich bis zum 5. November abschließen./das/DP/sf
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