19.03.2013 15:58:35

ROUNDUP 2: Ryanair will mit Boeing-Großauftrag Europa aufrollen

    (neu: Aktienreaktionen)

    NEW YORK (dpa-AFX) - Der Billigflieger Ryanair geht mit einer dicken Flugzeug-Bestellung wieder auf aggressiven Wachstumskurs. Vorstandschef Michael O'Leary setzte am Dienstag in New York die Unterschrift unter einen milliardenschweren Vorvertrag für 175 Boeing-Mittelstreckenflieger (Boeing) vom Typ 737. Die Flotte soll damit auf mehr als 400 Maschinen wachsen. Noch vor Ende des Jahrzehnts will Ryanair so die Marke von 100 Millionen Passagieren knacken. Das wären fast so viele wie bei der Lufthansa (Deutsche Lufthansa).

    Die Ryanair-Aktie reagierte mit einem Kurssprung auf die Nachrichten. Bis zum Nachmittag legte das Papier an der Londoner Börse um 3,88 Prozent auf 6,03 Euro zu. Boeing-Papiere notierten zuletzt mit 85,50 US-Dollar um 0,38 Prozent höher.

MILLIARDENAUFTRAG

    Laut Preisliste haben die 175 Maschinen einen Gesamtwert von knapp 15,6 Milliarden US-Dollar (12,1 Mrd Euro). Allerdings sind bei Flugzeugbestellungen Rabatte im zweistelligen Prozentbereich üblich. Auch müssen die Ryanair-Aktionäre dem Großauftrag noch zustimmen.

    "Wir brauchten die Bestellung, um die Lücken zu Füllen, die Iberia in Spanien und SAS in Skandinavien hinterlassen", sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary. Während sich die klassischen Fluglinien auf die Langstrecke konzentrierten, will Ryanair verwaiste Flugziele bedienen. Je nachdem, wie sich der Markt entwickle, werde die Gesellschaft möglicherweise noch 100 bis 200 weitere Maschinen bestellen, sagte O'Leary. Dabei soll es dann um die spritsparende Neuauflage der Boeing 737 gehen, die 737-MAX.

MEHR AUFTRÄGE FÜR AIRBUS

    In den vergangenen Tagen hatte bereits der europäische Boeing-Rivale Airbus mit Aufträgen über insgesamt mehr als 400 Maschinen auf sich aufmerksam gemacht. So will die Lufthansa bei der EADS-Tochter (EADS) gut 102 Airbus-Jets abnehmen, ihr Partner Turkish Airlines hat eine Order über 117 Maschinen angekündigt. Die indonesische Fluggesellschaft Lion Air gab sogar 234 Airbus-Flieger in Auftrag.

    Während Airbus ein Gutteil der Aufträge für seine neuen, spritsparenden "neo"-Mittelstreckenjets verbuchte, entschied sich Ryanair für die herkömmliche Version des Konkurrenzmodells Boeing 737. In der Vergangenheit hatte Ryanair auch laut über den Kauf des langjährigen Airbus-Kassenschlagers A320 und der chinesischen C919 nachgedacht. Der chinesische Jet ist allerdings noch nie geflogen.

AUSLIEFERUNG BIS 2018

    Die neuen Boeing-Maschinen sollen nun bis zum Jahr 2018 ausgeliefert werden. Mit einem Teil der Jets will Ryanair ältere Flugzeuge ersetzen. Der Großteil soll allerdings zusätzlich zum Einsatz kommen und die Flotte um mindestens rund ein Drittel wachsen lassen. Derzeit hat Ryanair nach eigenen Angaben 305 Flugzeuge im Einsatz, allesamt vom gleichen Boeing-Typ, ausgestattet mit je 189 Sitzplätzen.

    Mit den zusätzlichen Maschinen will Ryanair Millionen neuer Fluggäste für sich gewinnen: Bis zum Ende des Geschäftsjahrs 2018/19 (Ende März) soll ihre Zahl von zuletzt rund 80 Millionen auf mehr als 100 Millionen steigen. Zum Vergleich: Mit der Lufthansa, die zusammen mit ihren Töchtern Germanwings, Swiss und Austrian Airlines Europas größte Fluggesellschaft bildet, kam 2012 auf insgesamt 103 Millionen Fluggäste. Derzeit zielt Lufthansa-Chef Christoph Franz mehr auf Gewinn als auf Wachstum. Die Zahl der Fluggäste ging in den Wintermonaten sogar zurück./stw/jha/fbr

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