Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
29.01.2014 23:54:34

ROUNDUP 2: Google verkauft Handy-Geschäft von Motorola an Lenovo

    (neu: Page, mehr Details, Hintergrund, Aktienkurs)

    NEW YORK (dpa-AFX) - Google verkauft das Handy-Geschäft von Motorola nach weniger als zwei Jahren an den chinesischen Konzern Lenovo. Der weltgrößte PC-Hersteller zahlt dafür 2,91 Milliarden Dollar, zum Teil in eigenen Aktien, wie die Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Google hatte für Motorola Mobility 12,5 Milliarden Dollar bezahlt. Die Börse schien zunächst trotz des riesigen Abstands zum nun erzielten Verkaufspreis froh zu sein, dass Google den Bereich abstoßen konnte: Im nachbörslichen Handel legten die Titel des Unternehmens um gut zwei Prozent zu.

    Lenovo strebt ins Smartphone-Geschäft und kann die unter anderem in den USA bekannte Marke Motorola gut gebrauchen. Google hatte den Kauf von Motorola 2011 unter anderem mit dem Patent-Schatz des Mobilfunk-Pioniers begründet. Jetzt behält der Internet-Konzern einen Großteil der Patente.

PAGE: GOOGLE KANN SICH NUN GANZ AUF INNOVATIONEN BEI ANDROID KONZENTRIEREN

    Google werde damit weiterhin das gesamte Android-Ökosystem verteidigen, sagte Konzernchef Larry Page. Hersteller von Android-Geräten stehen oft im Visier von Patentklagen von Rivalen wie Apple oder Microsoft . Google war mit dem Kauf von Motorola direkt in den weltweiten Patentkrieg der Mobilfunk-Branche hineingezogen worden.

    Page begründete den Verkauf damit, dass Motorola im scharfen Wettbewerb in der Branche bei einem reinen Gerätehersteller wie Lenovo besser aufgehoben sei. Google könne sich nun ganz auf Innovationen bei Android konzentrieren.

SPARTE VERLOR TROTZ GRUNDLEGENDEM UMBAU WEITER GELD

    Unter Googles Regie wurde Motorola grundlegend umgebaut und brachte einige neue Modelle wie das aktuelle Flaggschiff Moto X und das günstigere Moto G heraus. Allerdings verlor die Sparte nach wie vor Geld. Motorola-Chef Dennis Woodside erzählte dennoch von großen Plänen für Smartphones mit vielen Sensoren. Das Unternehmen richtete eine Fabrik in Texas ein, um die Motorola-Handys zu fertigen.

    Die Übernahme barg von Anfang an Konfliktpotenzial: Google steht hinter dem weltweit dominierenden Smartphone-Betriebssystem Android. Und andere Hersteller von Android-Geräten wie Samsung (Samsung Electronics GDRS) hätten es nicht toleriert, wenn Motorola bevorzugt behandelt worden wäre.

BLOG: GOOGLE UND SAMSUNG WOLLEN ENGER ZUSAMMENARBEITEN

    Nur wenige Stunden vor Bekanntgabe des Deals mit Lenovo berichtete das Technologie-Blog "Recode", Google und der größte Smartphone-Hersteller Samsung hätten sich auf eine engere Zusammenarbeit geeinigt. Unter anderem wolle Samsung eigene Anpassungen des Betriebssystems zurückfahren und stärker auf Google-Dienste setzen.

    Google hatte das Angebot für Motorola im August 2011 abgegeben und monatelang auf eine Freigabe durch internationale Regulierungsbehörden gewartet. Die Übernahme wurde erst im Mai 2012 abgeschlossen./so/DP/he

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