Umsatz sinkt 24.02.2022 13:12:39

Rolls-Royce-Aktie dennoch zweistellig im Minus: Rolls-Royce kann in Gewinnzone zurückkehren

Rolls-Royce-Aktie dennoch zweistellig im Minus: Rolls-Royce kann in Gewinnzone zurückkehren

Obwohl der Umsatz um gut zwei Prozent auf 11,2 Milliarden britische Pfund (13,4 Mrd Euro) zurückging, blieb unter dem Strich ein Gewinn von 120 Millionen Pfund, wie das Unternehmen am Donnerstag in London mitteilte. Im ersten Corona-Jahr 2020 hatte Rolls-Royce einen Verlust von 3,2 Milliarden Pfund erlitten. Schon 2018 und 2019 hatte der Konzern tiefrote Zahlen geschrieben.

Rolls-Royce-Chef Warren East berichtete von Fortschritten beim krisenbedingten Sparprogramm, dem tausende Arbeitsplätze zum Opfer fielen. Die Umstrukturierung im Triebwerksbau für Passagier- und Frachtflugzeuge sei weitgehend abgeschlossen, was sich in Form höherer Produktivität und nachhaltig gesunkener Kosten zeige. Hoffnung macht der Konzernführung die geplante Frachtversion des Airbus A350. Die ersten Käufer der A350F hätten bereits 58 Rolls-Royce-Triebwerke bestellt. Airbus will die erste A350F im Jahr 2025 ausliefern.

Belastet von der Marktschwäche rund um den Angriff Russlands auf die Ukraine sackte der Aktienkurs des Unternehmens in London am Vormittag um 15 Prozent ab.

Der Einbruch des Luftverkehrs und die Notlage vieler Airlines in der Corona-Krise hat Rolls-Royce noch stärker getroffen als andere Triebwerkshersteller. Im Gegensatz zu General Electric, SAFRAN, der Raytheon-Technologies-Tochter (Raytheon Technologies) Pratt & Whitney und der deutschen MTU haben sich die Briten ganz auf Antriebe für Großraumflugzeuge von Boeing und Airbus verlegt, die auf Langstreckenverbindungen zum Einsatz kommen. Das Geschäft mit Fernflügen ist infolge der Pandemie besonders stark eingebrochen und erholt sich schleppender von der Krise als der Verkehr auf der Kurz- und Mittelstrecke.

In London fallen Rolls-Royce-Aktien zeitweise um 17,54 Prozent auf 0,9705 Pfund.

Rolls-Royce Power Systems steigert Gewinn deutlich

Der Antriebssysteme- und Großmotorenhersteller Rolls-Royce Power Systems hat sich im Jahr 2021 weitgehend von der Corona-Krise erholt - trotz anhaltender Pandemie. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg von 188 Millionen britischen Pfund (212 Millionen Euro) im Jahr 2020 auf 242 Millionen Pfund (282 Millionen Euro) im vergangenen Jahr, wie das Unternehmen mit Hauptsitz in Friedrichshafen am Donnerstag mitteilte. Auch der bereinigte Umsatz stieg demnach im Vergleich zum Vorjahr leicht auf rund 2,75 Milliarden britische Pfund (knapp 3,2 Milliarden Euro).

"Wir haben Kurs aufgenommen in Richtung des Vor-Pandemie-Jahrs 2019", sagte Vorstandschef Andreas Schnell. Angesichts der Corona-Krise hatte sich der bereinigte Gewinn im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr (367 Millionen Pfund) in etwa halbiert. Das Unternehmen verhängte wegen der Krise einen Einstellungsstopp.

Zum Jahresende 2021 habe das Volumen der Aufträge mit 2,8 Milliarden Pfund (umgerechnet 3,4 Milliarden Euro) aber eine Rekordhöhe erreicht, sagte Schell. Das zeige eine "zurückkehrende Zuversicht und Investitionsbereitschaft". Rolls-Royce Power Systems habe sich im April 2021 zudem neu organisiert. Eine Sparte beschäftigt sich seitdem ausschließlich mit klimafreundlichen Produkten wie Antrieben mit Wasserstoff. In diesen Bereich wolle der Mutterkonzern 400 Millionen Euro investieren, um das Wachstum voranzutreiben.

Unter der Marke MTU (MTU Aero Engines) vertreibt Rolls-Royce Power Systems als Geschäftsbereich des britischen Mutterkonzerns schnelllaufende Motoren und Antriebssysteme zur Energieerzeugung und für Schiffe sowie schwere Land-, Schienen- und Militärfahrzeuge. Rolls-Royce Power Systems beschäftigt weltweit rund 9000 Mitarbeiter.

/stw/men/mis

LONDON (dpa-AFX)

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Bildquelle: Jordan Tan / Shutterstock.com

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