IPO der Startup-Schmiede |
02.10.2014 16:10:00
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Rocket Internet-Aktie mit Fehlzündung bei 42,50 Euro
Ein Großteil des Emissionserlöses fließt in die Taschen der Hauptanteilseigner von Rocket Internet, der Brüder Oliver, Marc und Alexander Samwer. Die Samwer-Brüder wurden mit Ablegern von US-amerikanischen Online-Unternehmen zu Multimillionären. Mit den Börsengängen des Internet-Händlers Zalando am gestrigen Mittwoch und mit dem Rocket-IPO - an beiden Unternehmen sind sie beteiligt - steigen die drei Brüder in die Liga der Multi-Milliardäre auf.
Rocket Internet wurde vor sieben Jahren gegründet und bringt Internet-Startups auf den Weg. Die "Emerging Stars" - wie die jungen Unternehmen von ihren Machern genannt werden - sollen bald richtig groß werden und viel Geld verdienen. Unter dem Dach von Rocket Internet wurden unter anderem auch das Online-Möbelhaus Home24 und der Modehändler Zalando aufgebaut. Einziges und schwerwiegendes Problem von Rocket Internet ist derzeit nur, dass kein einziges der Rocket-Startups bisher schwarze Zahlen schreibt - und auch Rocket Internet fährt entsprechend große Verluste ein.
Geht der Rocket-Aktie bald der Treibstoff aus?
Viele Analysten sehen großes Potenzial in Rocket Internet - vor allem wegen seiner zahlreichen Beteiligungen an Startups in der ganzen Welt. Rocket soll eine große Zukunft bevorstehen. Doch derzeit ist die große Zukunft nur zu erahnen. Gerade die vielen Beteiligungen an defizitären Unternehmen und die lange Zeit bis diese Gewinn abwerfen, könnten zum Risiko werden. Oliver Samwer, Geschäftsführer von Rocket Internet, spricht von sechs bis sieben Jahren bis ein Startup die Marktreife erreicht. Haben Anleger soviel Geduld mit einem derzeit hochriskanten Investment?
Die Anleger müssen sich nun entscheiden, ob sie der Rocket-Rakete in Zukunft eine hohe Umlaufbahn zutrauen. Oder geht der Startup-Schmiede nach der Fehlzündung beim Start bald der Treibstoff aus? Auf der einen Seite stehen Multi-Millionäre, die durch das Rocket-IPO zu Multi-Milliardären werden, und auf der anderen Seite ein Portfolio aus defizitären Startups, die auch weiterhin zunächst viel Geld kosten werden. Anlegerschützer warnen vor einem Investment und führen die hohen Kosten an: Insgesamt summieren sich die Verluste aus den wichtigsten Beteiligungen im vergangenen Jahr auf 431 Millionen Euro.
Von Markus Gentner
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