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26.04.2022 20:14:00
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Rheinmetall-Aktie dreht knapp in die Gewinnzone: Rheinmetall will Leopard-Kampfpanzer in die Ukraine liefern
Der Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann erhält grünes Licht für den Verkauf sogenannter Gepard-Panzer aus früheren Bundeswehr-Beständen. Es ist davon auszugehen, dass die Bundesregierung für die Panzer aufkommt. Sie können auch im Kampf gegen Bodenziele eingesetzt werden. "Der Gepard ist genau das, was die Ukraine jetzt braucht, um den Luftraum zu sichern vom Boden aus", sagte Lambrecht auf dem US-Luftwaffenstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein.
Dort berieten Vertreter aus rund 40 Staaten über Hilfe für die Ukraine. Die neue internationale Kontaktgruppe werde sich künftig monatlich beraten, um "unsere Unterstützung zu koordinieren und uns darauf zu konzentrieren, das heutige Gefecht und die künftigen Kämpfe zu gewinnen", sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.
Russlands Außenminister Lawrow hatte zuvor in einem Interview des russischen Fernsehens betont, dass er Waffenlieferungen der Nato an die Ukraine als berechtigte Angriffsziele betrachtet. "Wenn die Nato über einen Stellvertreter de facto in einen Krieg mit Russland tritt und diesen Stellvertreter bewaffnet, dann tut man im Krieg, was man im Krieg tun muss." Zugleich warnte Lawrow vor einem Dritten Weltkrieg. Gerede über den möglichen Einsatz von Atomwaffen sei "sehr gefährlich und wenig hilfreich", erwiderte US-Minister Austin.
UN-Generalsekretär António Guterres schlug bei einem Besuch in Moskau die Bildung einer Kontaktgruppe von UNO, Kiew und Moskau zur Lösung humanitärer Probleme in der Ukraine vor - etwa um die Sicherheit von Fluchtkorridoren zu gewährleisten. Guterres traf sich auch mit Kremlchef Wladimir Putin. Über Inhalte wurde nichts bekannt.
Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) rechnet in diesem Jahr mit insgesamt 8,3 Millionen Flüchtlingen aus der Ukraine. Bislang haben knapp 5,3 Millionen Menschen die Grenzen zu Nachbarländern überquert. Im Land selbst sind nach UN-Schätzungen 7,7 Millionen Menschen aus ihren Städten und Dörfern vertrieben worden. Vor dem russischen Einmarsch am 24. Februar hatte die Ukraine etwa 44 Millionen Einwohner. In Deutschland sind nach Angaben des Innenministeriums mehr als 380 000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine angekommen.
Gut zwei Monate nach Kriegsbeginn beklagte die Ukraine nach neuen russischen Angriffen weitere Tote und Verletzte. Der Generalstab meldete aber auch Erfolge im Kampf gegen Russland: So hätten ukrainische Truppen in der Region Welyka Olexandriwka ein russisches Munitionslager vernichtet. Die russische Armee hat nach eigenen Angaben wiederum mehrere ukrainische Flugabwehrsysteme im Osten des Landes außer Gefecht gesetzt. Überprüfbar waren diese Angaben nicht.
Die Koalitionsfraktionen im Bundestag sprechen sich in einem Entwurf für einen gemeinsamen Antrag dafür aus, "die Lieferung auf schwere Waffen und komplexe Systeme etwa im Rahmen des Ringtauschs zu erweitern, ohne die Fähigkeit Deutschlands zur Bündnisverteidigung zu gefährden". Mit Ringtausch ist gemeint, dass Nato-Partner Waffen sowjetischer Bauart an die Ukraine abgeben, da deren Armee damit vertraut ist, und dafür von Deutschland Ersatz erhalten. Die Spitze der Unionsfraktion reagierte positiv auf den Ampel-Antrag.
Deutsche Rüstungsunternehmen bieten indes die Lieferung weiterer schwerer Waffen an. Der Düsseldorfer Konzern Rheinmetall offeriert 88 gebrauchte Leopard-Kampfpanzer, wie aus Unterlagen hervorgeht, die der dpa vorliegen. Der Bundesregierung liegt ein weiterer Rheinmetall-Antrag vor, 100 Marder-Schützenpanzer liefern zu dürfen. Laut "Welt" will Krauss-Maffei Wegmann zudem 100 Panzerhaubitzen 2000 liefern. Der polnische Vizeaußenminister Szymon Szynkowski vel Sek forderte am Dienstag, dass die Bundesregierung auch für diese Anträge grünes Licht gibt. "Die Gepard-Panzer reichen nicht aus. Wir machen mehr als Deutschland, andere Länder machen mehr."
Die Rheinmetall-Aktie gab am Dienstag im XETRA-Handel zunächst nach, schafft im Verlauf aber den Sprung ins Plus und notierte zuletzt 0,09 Prozent fester bei 215,20 Euro.
/mfi/DP/zb
BERLIN (dpa-AFX)
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