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31.01.2023 20:02:00
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Rheinmetall-Aktie knickt ein: Rheinmetall bekommt Auftrag aus den USA - Wandelanleihen zur Finanzierung von Enpal-Kauf
Rheinmetall begibt Wandelanleihen zur Finanzierung von Expal-Kauf
Rheinmetall hat sich über eine Wandelanleihe Geld für den im November angekündigten Zukauf in Spanien beschafft. Der Konzern platzierte Papiere über insgesamt eine Milliarde Euro, wie er am Dienstagabend in Düsseldorf mitteilte. Die Schuldverschreibungen wurden ausschließlich institutionellen Investoren angeboten. Das Geld soll zur Finanzierung eines wesentlichen Teils der geplanten Übernahme des spanischen Munitionsherstellers Expal verwendet werden.
Anleger waren von der möglichen Verwässerung ihrer Anteile nicht begeistert, die im MDAX notierte Aktie schloss in Frankfurt 5,8 Prozent tiefer. Ein weiteres Rekordhoch rückt damit wieder etwas weiter weg. Vergangene Woche hatte die Aktie bei 232 Euro einen Höchststand markiert. Rheinmetall ist bei Investoren seit dem Ausbruch des russischen Kriegs gegen die Ukraine und angesichts der geplanten, milliardenschweren Aufrüstung der Bundeswehr sehr gefragt. Vor der von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ausgerufenen "Zeitenwende" lag der Kurs bis Ende Februar 2022 noch unter 100 Euro.
Ein Händler monierte, dass die Anteile von dieser "großen Wandelanleihe" nun verwässert werden könnten. Ausgegeben werden zwei Tranchen gleicher Größe mit unterschiedlichen Laufzeiten zu Kupons von 1,875 und 2,25 Prozent. Die Wandelanleihen können in bis zu 3,14 Millionen neue und oder bestehende Aktien gewandelt werden, hatte Rheinmetall am Morgen bei der Ankündigung mitgeteilt. Beide Serien sollen eine Wandlungsprämie von 45 Prozent aufweisen.
Steigt der Kurs in einem gewissen Maße, sind die Inhaber von Wandelanleihen zum Bezug von Aktien unter Umständen in einem bestimmten Wandlungsverhältnis berechtigt. Da die Schuldscheine bis 2028 und 2030 laufen sollen, sehen Aktionäre die Gefahr, dass es früher oder später zur Ausgabe neuer Aktien kommt. Damit werden Altanteile tendenziell weniger wert.
Rheinmetall hatte Mitte November angekündigt, den spanischen Munitionshersteller Expal von der Maxam Holding zu übernehmen, dem Kaufpreis lag dabei ein Unternehmenswert von 1,2 Milliarden Euro zugrunde. Der Abschluss des Deals wird bis Sommer 2023 angestrebt.
Die Wachstumsaussichten im Rüstungsgeschäft bei Rheinmetall insgesamt seien deutlich, hätten jedoch auch ihren Preis, hatte UBS-Analyst Sven Weier am Vortag in einer Analyse geschrieben. Für die geplanten Initiativen wie auch eine neue Pulverfabrik seien demnach Investitionen nötig, schrieb er unter Bezug auf ein Interview mit Vorstandschef Armin Papperger.
Rheinmetall galt als heißer Kandidat für einen Aufstieg in den deutschen Leitindex Dax (DAX 40), wenn der Gasekonzern Linde am 27. Februar wegen des geplanten Delistings in Frankfurt seinen Platz in der Beletage räumt. Am 17. Februar will die Deutsche Börse abends den Nachfolger nennen. Mittlerweile hat aber die Commerzbank bessere Karten für den freien Platz in der ersten Börsenliga, da sie auf Basis vorläufiger Zahlen für 2022 nun zwei Jahre in Folge ein positives operatives Ergebnis (Ebitda) erzielt hat.
Sachsen bestätigt Interesse von Rheinmetall an Pulverfabrik
Sachsens Regierung hat ein Interesse des Rüstungsunternehmens Rheinmetall am Bau eines Pulverwerkes im Freistaat bestätigt. Die Planungen von Rheinmetall seien aber noch sehr am Anfang, sagte Regierungssprecher Ralph Schreiber am Dienstag nach der Kabinettssitzung in Dresden. Somit könne man zur Umsetzung noch nichts Konkretes sagen. Das betreffe auch die in Frage kommenden Örtlichkeiten. Diese Punkte würden derzeit geprüft und geplant. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.
"Ich kann grundsätzlich sagen, dass die Staatsregierung natürlich sehr froh ist über Interessenten und Unternehmen, die hier investieren wollen, und diese auch entsprechend begleitet und unterstützt", betonte Schreiber. Rheinmetall wollte sich wegen der laufenden Gespräche nicht zu Details der möglichen Errichtung eines Pulverwerks in Sachsen - etwa einem möglichen Baubeginn oder möglichen Alternativstandorten - äußern.
Nach Angaben des Mitteldeutschen Rundfunks sollen in dem Werk keine Raketen oder Patronen produziert werden, sondern chemische Vorprodukte für Munition. Auch das sächsische Wirtschaftsministerium hat die Gespräche bestätigt. "Diese sind aber noch nicht konkret genug, zahlreiche Fragen sind noch offen", sagte ein Sprecher auf Anfrage. Der sächsische Linke-Politiker Sören Pellmann äußerte hingegen Bedenken: "So sehr Industrieansiedlungen im Osten von Deutschland wünschenswert sind, stehen wir als Linke der Ansiedelung von Waffenfabriken grundsätzlich ablehnend gegenüber." Die Rheinmetall-Aktie verlor im XETRA-Handel zu Handelsende 5,81 Prozent auf 214,00 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones) / DRESDEN (dpa-AFX)
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