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15.02.2017 12:42:00
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BMW Österreich: "Wir stehen zu 100 Prozent hinter dem Diesel"
Zwei Drittel der Antriebsaggregate sind Dieselmotoren, und an der Zukunft des Diesel gibt es beim Münchner Premiumhersteller keinen Zweifel: "Wir stehen zu 100 Prozent hinter dem Diesel", so Motoren-Geschäftsführer Gerhard Wölfel am Mittwoch bei der Bilanzpressekonferenz. Der Dieselanteil in Europa wachse weiter, 80 Prozent aller BMW und Mini, die in Europa zuletzt neu zugelassen wurden, seien Dieselfahrzeuge. Die Klimaziele von Paris seien ohne Dieselmotoren gar nicht zu schaffen, betonte Wölfel.
Elektroantriebe wären zwar die Zukunft, aber auch in zehn Jahren würden in Steyr nicht weniger Verbrennungsmotoren wie heute gebaut. Das Werk in Oberösterreich feiert heuer sein 35-jähriges Jubiläum, damals war es für 150.000 Motoren im Jahr ausgelegt. Im Vorjahr waren es 1,26 Millionen, täglich wurden bis zu 5.500 Motoren gefertigt.
Entsprechend hat sich auch der Mitarbeiterstand entwickelt. "Unser Werk hat ein Parkplatzproblem bekommen", scherzte Wölfel. Und er ergänzte: "Unsere Motoren sind der Jobmotor in der Region." Zum Glück hätten die Marken BMW und Mini eine große Anziehungskraft, so dass es keinen Facharbeitermangel gibt. Wölfel brach in diesem Zusammenhang eine Lanze für flexiblere Arbeitszeiten, forderte aber gleichzeitig auch eine bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Freizeit, wie zum Beispiel Ferienangebote, die sich bei BMW größten Interesses erfreuen würden. Und man müsse auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Generation "Y" in Relation zu den Babyboomern eingehen. "Die neue Währung heißt Zeit, nicht Geld", betonte Wölfel.
Die Integration von geflüchteten Menschen, die mittlerweile eine Arbeitserlaubnis haben, laufe gerade an. "Wir sind hier sehr zuversichtlich und setzen große Hoffnungen dass das ein Erfolgsmodell wird", so Wölfel. Insgesamt beschäftigt das Werk in Steyr 112 Lehrlinge, ein Drittel davon sind Mädchen.
Große Hoffnung setzt BMW Österreich in die Produktion des neuen 5ers bei Magna in Graz. "In ein bayrisches Auto kann man nicht mehr Österreich hineinpacken als in einen 5er BMW", so Wölfel. Besteller des Vorjahres war der BMW X1 mit rund 4.000 verkauften Einheiten. 41 Prozent aller verkauften BMW sind inzwischen Allrad-Modelle.
"Wir sind der erfolgreichste Premiumhersteller in Österreich", so Chris Collet, Geschäftsführer von BMW Austria. Demnach ist die BMW Group mit einem Wachstum von 15 Prozent doppelt so stark gewachsen wie der Gesamtmarkt. Bei Motorrädern sei man nach wie vor Marktführer. Das Car-Sharing-Angebot DriveNow habe mittlerweile in Wien fast 80.000 Kunden, täglich würden die BMW und Mini acht mal genutzt.
Dass der BMW-Werbespruch "Freude am Fahren" durch den Trend hin zum autonomen Fahren bald überholt sein könnte, glaubt Collet nicht. "Die Freude am Fahren wird immer bleiben, aber es wird bequemer", betonte er.
Der Auto-Absatz bei BMW erhöhte sich 2016 um 15,9 Prozent auf 19.218 Fahrzeuge. Bei Mini gab es ein Plus von 12,8 Prozent auf 2.841 Autos. Bei Motorrädern erhöhte sich der Absatz um 8,9 Prozent auf 1.807 Stück. Der Umsatz der gesamten Fahrzeugsparte legte um 5,9 Prozent auf 905,7 Mio. Euro zu. 2016 war jeder fünfte in Österreich neu zugelassene Elektro-Pkw ein BMW i3, er wurde 794 mal neu zugelassen.
Bei der Motorenproduktion wurde ein Anstieg von 6,7 Prozent auf 1,26 Millionen Einheiten verzeichnet. Der Umsatz erhöhte sich bei der Motoren GmbH um 2,4 Prozent auf 3,9 Mrd. Euro. BMW Financial Services verzeichnete im Vorjahr 15.350 Neuverträge, das entspricht einer Zunahme von 10,7 Prozent.
BMW betonte heute bei der Jahresbilanzpressekonferenz in Wien die Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Österreich. Seit 1977 habe das Münchner Unternehmen über 6,4 Mrd. Euro investiert und biete heute knapp 5.200 Mitarbeitern an den Standorten Salzburg, Steyr und Wien einen Arbeitsplatz. Über 70 heimische Firmen würden die BMW Group beliefern.
(Schluss) stf/sp
ISIN DE0005190003 WEB http://www.bmwgroup.com/
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