Nach Zahlenvorlage 18.08.2016 13:23:00

RBI-Chef Sevelda: Niedrigzinsen und Kreditvolumen belasten

Erfreulich sei jedoch, das man im Retailgeschäft trotz eines schwierigen Marktumfelds über den eigenen Erwartungen abgeschnitten habe. Weiterhin "höchste Priorität" habe die Verbesserung der Kapitalausstattung, sagte der RBI-Chef. Die harte Kernkapitalquote (Common Equity Tier 1 Ratio, fully loaded) stieg seit Jahresbeginn um 0,7 Prozentpunkte auf 12,2 Prozent.

Für den Rückgang des Zinsüberschusses um 13 Prozent auf 1,455 Mrd. Euro wird neben dem allgemein niedrigen Zinsniveau die vorhandene Überschussliquidität sowie ein Rückgang um 104 Mio. Euro insbesondere in Russland bei Zinserträgen aus zu Absicherungszwecken gehaltenen derivativen Finanzinstrumenten verantwortlich gemacht.

Der Provisionsüberschuss sei wegen der Währungsabwertungen in Osteuropa und geringerer Umsätze in Zentraleuropa um 3 Prozent auf 719 Mio. Euro gesunken. Das Handelsergebnis legte im Periodenvergleich von 83 auf 84 Mio. Euro zu.

Mit der Entwicklung der Risikokosten zeigte sich Sevelda "sehr zufrieden", die Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen gingen um ein Drittel auf 403 Mio. Euro zurück. Auch der Bestand an notleidenden Krediten haben sich deutlich verringert, die Non-performing Laon Ratio (NPL Ratio) hat sich seit Jahresbeginn um 1,5 Prozentpunkte auf 10,4 Prozent verbessert.

Im zweiten Quartal fiel das Konzernergebnis mit 96 Mio. Euro um 16 Prozent niedriger aus als im ersten Quartal 2016, obwohl der Zinsüberschuss (+3 Prozent) und der Provisionsüberschuss (+7 Prozent) höher waren. Auch das Handelsergebnis erhöhte sich um 28 Mio. auf 56 Mio. Euro. Allerdings stiegen die Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen im Quartalsvergleich um 192 Mio. auf 297 Mio. Euro, wofür vor allem das Firmenkundengeschäft in Asien verantwortlich sei.

Der Ausblick für das Gesamtjahr 2016 bleibt unverändert. Die Geschäftsentwicklung in den Kernmärkten Zentral- und Südosteuropa sei im ersten Halbjahr besonders stabil gewesen, betonte Sevelda laut Aussendung. Die Probleme in Asien werde man noch heuer verarbeitet haben.

Vom Conference Call ab 14 Uhr erwarten Analysten ein Update zur geplanten Fusion mit der Mutter Raiffeisen Zentralbank (RZB), die rückwirkend per 30. Juni 2016 erfolgen soll. Bis Ende September sollen die Aufsichtsräte darüber entschieden haben. Auch könnte es neue Informationen über den schon länger geplanten Verkauf der polnischen Polbank geben.

ivn/cri

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