Nach schwachem Quartal |
03.02.2016 13:45:00
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QIAGEN will mehr investieren - Kampf gegen Zika-Virus
Das Unternehmen selbst und Analysten hatten aber mehr erwartet. QIAGEN-Aktien verloren bis zum Mittag rund ein Prozent an Wert und lagen damit im unteren Mittelfeld des Tecdax. Eckdaten hatte das Unternehmen schon im Januar veröffentlicht. Den Ausblick präzisierte QIAGEN nun.
Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr währungsbereinigt um drei Prozent auf 1,28 Milliarden Dollar, anvisiert hatte QIAGEN plus vier Prozent. Inklusive Währungseffekte war es ein Minus von fünf Prozent.
Bei der Molekularen Diagnostik, mit der QIAGEN knapp die Hälfte seines Umsatzes bestreitet, trat das Unternehmen insgesamt auf der Stelle. Bei Partnerschaften mit großen Pharmaunternehmen, die die Gendiagnostik von QIAGEN für ihre Medikamente brauchen, sei es zu Verzögerungen gekommen, führte Finanzvorstand Roland Sackers am Mittwoch aus. Zudem führte der Preiskampf in den USA für einen Test zur Erkennung von Gebärmutterhalskrebs zu Umsatzeinbußen. Auch 2016 sei hier ein Rückgang zu erwarten.
Konzernweit rechnet QIAGEN im laufenden Jahr währungsbereinigt mit einem Ergebnis je Aktie von 1,10 bis 1,11 Dollar. Die Investitionen in Vertrieb und Marketing will QIAGEN um 10 Millionen Dollar auf etwa 370 Millionen Dollar erhöhen.
Ein Teil soll in die Vermarktung eines Tests zum Nachweis von Tuberkulose gesteckt werden. Dieser wirft bisher 115 Millionen Dollar Umsatz ab, mehr als 20 Prozent Umsatzwachstum hält Sackers für möglich. Das liege auch daran, dass dieser neue Blut-Test eine höhere Genauigkeit aufweise als bisherige Haut-Test.
Auch in die Gensequenzierung will QIAGEN weiter investieren. In dem Geschäftsfeld hat das Unternehmen im vergangenen Jahr ein neues Lesegerät zur Analyse umfangreicher Genstrukturen auf den Markt gebracht. Damit können erstmals nicht nur in Forschungslaboren mit spezialisierten Kräften, sondern auch in kleineren Krankenhäusern Genmutationen analysiert werden. "Das ist vor allem für Krebspatienten ein großer Fortschritt, weil so viel Zeit eingespart wird", sagt Sackers. Erste wesentliche Umsatzbeiträge sind aber erst ab 2017 zu erwarten, weil die Geräte über Aufschläge auf die dafür benötigten Materialien nach und nach abbezahlt werden.
Außerdem will sich QIAGEN in den Schwellenländern breiter aufstellen. Geplant sind Büros im Nahen Osten, in Südostasien und in Lateinamerika. Bereits vertreten ist das Unternehmen in Brasilien. Auch in den Kampf gegen das Zika-Virus ist das Unternehmen involviert. Ein Test von der US-Seuchenschutzbehörde CDC beinhaltet QIAGEN-Produkte. Jetzt prüft das Unternehmen, ob es mit einem eigenen oder einlizensierten Test an den Start geht. Wann es so weit sein könnte, steht aber noch nicht fest.
/nmu/enl/dasHILDEN (dpa-AFX)
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