Nach Kursverlusten |
03.08.2018 15:20:42
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ProSiebenSat.1-Aktie erholt - Ermittlungen wegen Leerverkäufen
Die ProSieben-Aktie legte am Freitag bis zum frühen Nachmittag um 1,80 Prozent auf 22,62 Euro zu und gehörte zu den besseren MDAX-Werten. Auch diverse positive Analystenkommentare gaben dem Kurs Unterstützung.
Diverse Analysten blieben nach der Zahlenvorlage bei ihrer optimistischen Sicht auf die Aktie. Die Deutsche Bank etwa bestätigte ihr Votum am Freitag mit "Buy" mit einem Kursziel von 39 Euro, das unter den im dpa-AFX Analyser beobachteten Analysehäusern zu den höchsten Zielmarken für den Medienkonzern gehört. In puncto Gewinn je Aktie sei die Aktie der immer noch billigste Wert in der TV-Branche in Europa, schrieb Analystin Laurie Davison.
Die Leerverkaufsattacke des selbsternannten Analysehauses Viceroy Research auf den Medienkonzern ProSiebenSat.1 im Frühjahr dieses Jahres könnte ein juristisches Nachspiel haben. Die Staatsanwaltschaft München I bestätigte am Freitag, gegen verschiedene Einzelpersonen und Personengruppen im In- und Ausland wegen Marktmanipulation zu ermitteln. Dabei spiele die Beteiligung von Viceroy Research und der dahinterstehenden Personen und deren Geschäftsgebaren eine prominente Rolle. Den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft vorausgegangen war eine Anzeige der Finanzaufsicht BaFin.
Viceroy Research hatte schwere Geschütze gegen ProSiebenSat.1 aufgefahren. In einer von dem Haus Anfang März veröffentlichten Studie wurde dem Konzern unter anderem vorgeworfen, seine Gewinne aufgebläht zu haben. ProSiebenSat.1 hatte damals alle Anschuldigungen als haltlos zurückgewiesen.
Auch am Aktienmarkt war schnell von einer Short-Attacke die Rede, bei der die Urheber auf hohe Kursverluste setzen. Zunächst verkaufen sie geliehene Aktien des Unternehmens zu möglichst hohen Kursen am Markt und verbreiten dann negative Nachrichten, um einen Kursverfall herbeizuführen. Gerät die Aktie unter Druck, kaufen sie die Papiere zu dann niedrigeren Kursen wieder zurück und verdienen so Geld. Viceroy hatte so auch schon den kriselnden Möbelkonzern Steinhoff im Visier gehabt. Auch die Aktie von ProSiebenSat.1 rutschte nach der Veröffentlichung im März vorübergehend um mehr als 8 Prozent ab.
Ein Twitter-Nutzer mit dem Namen Viceroy Research antwortete auf Anfrage, nun erstmals von weitergehenden Ermittlungen in dem Fall zu hören. Viele Unternehmen in der Branche hätten negative Einschätzungen von Analysehäusern erhalten. Mit der BaFin habe man zuletzt in einem anderen Fall aus einer anderen Branche Kontakt gehabt.
/tih/fba
FRANKFURT (dpa-AFX Broker)
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