Pilotenstreik bei der Lufthansa geht auch am Freitag weiter

Wie die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) mitteilte, ruft sie für Freitag von 00:01 Uhr bis 23:59 Uhr alle Piloten der Kurzstrecken-Flotten zur Arbeitsniederlegung auf. Der Streik der Piloten führt bereits am Mittwoch und am Donnerstag zu erheblichen Einschränkungen des Flugverkehrs.

"Das Lufthansa-Management zeigt weiterhin keinerlei Bewegung und hat kein verhandlungsfähiges Angebot übermittelt", sagte VC-Vorstandsmitglied Jörg Handwerg laut der Mitteilung.

Die Lufthansa nehme erneut "mit vollkommenem Unverständnis zur Kenntnis, dass die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit noch während des gerade laufenden Streiks bereits den nächsten Ausstand ankündigt", hieß es in einer Stellungnahme des Unternehmens.

Der dritte Streiktag in Folge treffe erneut zehntausende Geschäftsreisende, Urlauber und Pendler. "Lufthansa appelliert daher erneut an die Vereinigung Cockpit, das Schlichtungsangebot anzunehmen und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Nur dort kann ein Kompromiss gefunden werden."

Am Freitag sollen alle Langstreckenflüge von den Drehkreuzen Frankfurt und München planmäßig durchgeführt werden. Bis Donnerstag um 12:00 Uhr will die Lufthansa einen Sonderflugplan für Freitag für die innerdeutschen- und europäischen Kurz- und Mittelstrecken fertigstellen.

Vierzehnter Pilotenstreik seit Beginn der Auseinandersetzung

Bereits für Donnerstag wurden wegen des am Mittwoch begonnen Streiks 912 Flüge gestrichen, darunter 82 Langstreckenflüge. Für Mittwoch wurden 876 Flüge storniert. Am Freitag sind laut VC nur die Kurzstreckenverbindungen betroffen, die in besagtem Zeitraum aus Deutschland abfliegen sollten.

Die Tarifgespräche mit der Pilotengewerkschaft waren zuletzt Mitte November gescheitert. Seit Beginn der Tarifauseinandersetzung für die 5.400 Piloten bei Lufthansa Passage, Cargo und Germanwings vor mehr als zwei Jahren hat es bislang 13 Arbeitskämpfe der Piloten gegeben.

Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)