Osteuropa als Beispiel 03.10.2013 17:05:00

RBI-Chef Sevelda: Banken können Ertrag nur durch Sparen halten

"Noch mehr Effizienzsteigerung, Rationalisierung, neue Vertriebswege. Auf der Ertragsseite ist nicht mehr wahnsinnig viel zu holen", sagte Sevelda, Chef der Raiffeisen Bank International (RBI), am Donnerstag beim Finanzsymposium in Alpbach.

Außerdem werde das Geschäft künftig auch viel selektiver ablaufen. Sevelda verwies auf das Beispiel Osteuropa. Vor der Krise habe es dort Wachstumsraten von 20 bis 25 Prozent gegeben. Jetzt gehe sein Haus viel selektiver vor. "Wir haben Wachstumsmärkte definiert. Wo man uns nicht mag, wie in Ungarn, werden wir Volumina zurückfahren. Das müssen wir machen", sagte er.

Auch Bank-Austria-Vorstand Dieter Hengl sieht die Entwicklung in Richtung Selektion gehen. Derzeit sinke die Kreditnachfrage noch. Sobald sie aber wieder anziehe, "werden wir genau schauen, wo investiert wird. Das führt zurück zum Konzept der Kernkunden und Kernmärkte, die wollen und werden wir aktiv bewerben", sagte er bei der gemeinsamen Podiumsdiskussion.

Sevelda "versteht und akzeptiert, dass die Banken mehr Eigenkapital aufbauen müssen, wenn man uns eine Übergangszeit einräumt". Aber man dürfe nicht übersehen, dass das "wahnsinnig viel Geld kostet". So sei beispielsweise das Risikomanagement vor 15 Jahren noch von 50 bis 60 Mitarbeitern gemacht worden, heute brauche man weit über 300 Leute.

Sevelda warnte davor, dass Banken nun "zu Tode reguliert werden". Die aktuellen Bestimmungen zur Bankenregulierung (Basel III) hätten 450 Seiten, Basel II hatte 250 Seiten, Basel I nur 50 Seiten, verglich der RBI-Chef. Auch nehme Basel III zu wenig auf dezentrale Strukturen wie im österreichischen und deutschen Bankensektor Rücksicht.

Der heimische Bankensektor sei aber gesund, ist Sevelda überzeugt. In der Strukturanpassung sei auch schon viel passiert. Vor 25 Jahren habe der Raiffeisen-Sektor alleine 1.000 selbstständige Genossenschaften gehabt, jetzt seien es 497. Der Prozess werde weitergehen, nicht nur durch Fusionen sondern auch durch Kooperationen - "vielleicht auch zwischen Sektoren" dachte Sevelda laut über eine Zusammenarbeit mit anderen Banken bei der Abwicklung oder Kartenabrechnung nach. Hier werde man weiter rationalisieren.

Sevelda erinnerte daran, dass er selbst 2017 in Pension gehen wolle. Dann werde er 67 sein, das sei "das Pensionsantrittsalter der Zukunft, das passt dann".

(Schluss) tsk/kre

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