Osram muss sich zu Strategiewechsel und Spartenverkauf äußern

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Rund 2500 Aktionäre werden am Dienstag (10.00 Uhr) zur Hauptversammlung der Osram Licht AG in München erwartet. Nach der überraschenden Ankündigung von Vorstandschef Olaf Berlien, in Malaysia für eine Milliarde Euro eine neue Fabrik zu bauen und dort LEDs für den Massenmarkt zu produzieren, war eine turbulente Hauptversammlung erwartet worden. Denn der Kurs der Osram-Aktie war darauf um ein Drittel eingebrochen, die Großaktionäre Siemens und Union Investment hatten öffentlich ihren Unmut bekundet. Aber inzwischen haben sich die Gemüter beruhigt.

Die Osram-Aktie hat sich seit Januar behauptet, während die meisten anderen DAX- und MDAX-Aktien eingebrochen sind. Berlien ist umhergereist und hat Investoren seine Strategie erklärt. Nach guten Quartalszahlen haben viele Analysten Osram hochgestuft. Der Union-Investment-Fond hat seine Osram-Anteile inzwischen größtenteils verkauft und will sich auf der Hauptversammlung nicht mehr äußern. Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW) sagte, die Kommunikation sei eine Katastrophe gewesen, aber den Strategiewechsel an sich kritisiere sie nicht.

Von Berlien werden sich die Aktionäre nicht nur die neue Strategie mit der Konzentration auf Auto- und Speziallampen und die LED-Produktion genau erklären lassen, sondern auch wissen wollen, wie weit der Verkauf des traditionellen Lampengeschäfts mit seinen 10 000 Mitarbeitern ist. Die Verhandlungen mit Interessenten liefen, hieß es zuletzt aus dem Unternehmen./rol/DP/zb