Verkaufspreis 810 Millionen |
03.06.2022 17:48:00
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OMV-Aktie schließt fester: OMV-Tochter Borealis verkauft Stickstoffgeschäft - Vorstand und AR gegen HV-Entlastung für Ex-CEO Seele
Agrofert ist demnach ein tschechischer Konzern, der in einer Reihe von Branchen in den Ländern Mitteleuropas tätig ist, darunter Chemie, Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion. Mit einem konsolidierten Umsatz von 7,5 Milliarden im Jahr 2021 umfasst der Konzern mehr als 200 Unternehmen und beschäftigt rund 31.000 Mitarbeiter. Agrofert ist zudem einer der führenden europäischen Hersteller von Pflanzennährstoffen mit Produktionsstätten in Deutschland, der Tschechischen Republik und der Slowakei. Passend, denn die Borealis hat in ihrem Stickstoffgeschäft Pflanzennährstoffe, Melamin und technische Stickstoffprodukte.
"Borealis wird in Kürze die obligatorischen Unterrichtungs- und Anhörungsverfahren mit Arbeitnehmervertretern einleiten", hieß es in der Borealis-Mitteilung. Die Transaktion unterliegt auch noch bestimmten Vollzugsbedingungen und behördlichen Genehmigungen.
Borealis werde sich weiterhin auf seine Kernaktivitäten konzentrieren. Es geht um Lösungen in den Bereichen Polyolefine und Basischemikalien sowie Wege Richtung Kreislaufwirtschaft.
IPO von Borealis/Adnoc-Tochter Borouge brachte 2 Mrd. Dollar ein
Der Börsengang (IPO) des gemeinsamen Kunststofffirma von OMV-Tochter Borealis und der staatlichen Ölgesellschaft Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc), Borouge, spülte am Freitag über 2 Mrd. US-Dollar in die Kasse. Die Nachfrage nach den in Abu Dhabi gelisteten Aktien war enorm, das Angebot sei im Vorfeld 42-fach überzeichnet gewesen, teilten Borealis und OMV vor dem Wochenende mit. Der Angebotspreis belief sich auf 2,45 Dirham je Aktie.
Angeboten wurden 10 Prozent des gesamten Aktienkapitals. Die Offerte erfreute sich großer Beliebtheit, insgesamt wurden Aktien im Wert von 83,4 Mrd. Dollar nachgefragt, das entspricht einer rund 42-fachen Überzeichnung. Das Privatkundenangebot sei sogar 74-fach überzeichnet gewesen.
Nach dem IPO erreicht Borouge nun eine Marktkapitalisierung von 20,05 Mrd. Dollar und ist damit die sechst-größte Firma an der Abu Dhabi Securities Exchange (ADX). Der Börsengang sei der bisher größte in Abu Dhabi gewesen.
Nach dem Börsengang hält die Adnoc eine Mehrheitsbeteiligung von 54 Prozent an Borouge, Borealis hält dagegen über ihre 100-prozentige Tochter Borealis Middle East Holding 36 Prozent an dem gemeinsamen Joint Venture. Borouge stellt sogenannte Polyolefine her, Kunststoffe, die in Verpackungen, im Automobilbau oder im medizinischen Bereich zum Einsatz kommen.
OMV-Vorstand und Aufsichtsrat gegen HV-Entlastung für Ex-CEO Seele
Aufsichtsrat und Vorstand der OMV haben sich dagegen ausgesprochen, dem früheren OMV-Chef Rainer Seele bei der heutigen Hauptversammlung die Entlastung für das Geschäftsjahr 2021 zu erteilen. Ursprünglich war geplant gewesen, den gesamten Vorstand zu entlasten. Mit dieser Entscheidung wolle man das Ergebnis laufender Untersuchungen aber nicht vorwegnehmen, sagte Aufsichtsratschef Mark Garrett am Freitagnachmittag in der Hauptversammlung.
"Rückblickend müssen wir feststellen, dass die getätigten Investitionen in Russland nach 2015 auf zu großem Vertrauen in Russland und Russlands Rolle in der internationalen Gemeinschaft gestützt waren", zog Garrett Bilanz über die Russland-Strategie des früheren Vorstandschefs Seele.
"Der Vorstand und der Aufsichtsrat möchten allerdings ausdrücklich betonen, dass diese Entscheidung auf Basis des derzeitigen Informationsstandes getroffen wurde, das Ergebnis laufender Untersuchungen selbstverständlich nicht vorwegnimmt und daher auch eine nochmalige Befassung der Hauptversammlung zu diesem Thema naturgemäß möglich bleibt", sagte Aufsichtsratsvorsitzender Mark Garrett am Freitagnachmittag bei der Verlesung der Tagesordnungspunkte.
Ursprünglich hatte der Beschlussantrag auf der Tagesordnung gelautet: "Der Vorstand und der Aufsichtsrat schlagen vor, den im Geschäftsjahr 2021 amtierenden Mitgliedern des Vorstands die Entlastung für diesen Zeitraum zu erteilen." Dieser Antrag wurde kurzfristig geändert, nun soll nur den anderen Vorstandsmitgliedern die Entlastung erteilt werden.
"Der 24. Februar ist ein geschichtlicher Wendepunkt", sagte Garrett. Er markiert das Ende des Vertrauens in einen wichtigen politischen und wirtschaftlichen Partner." Nicht nur die österreichische und europäische Politik, sondern auch die OMV "hat der russischen Politik ein Vertrauen entgegengebracht, das sich als nicht gerechtfertigt erwiesen hat".
Die Investitionen in Russland nach 2015 "waren ex post betrachtet ein Fehler", sagte Garrett. "Wenn wir nun im ersten Quartal 2022 zwei Milliarden Euro wertberichtigen müssen, müssen alle Beteiligten aufhören zu versuchen, die Entscheidungen zu verteidigen. Man kann nicht schönreden, was nicht schönzureden ist."
Man wolle nicht Partnerunternehmen für die politische Entwicklung verantwortlich machen, aber das Engagement in Russland deutlich herunterzufahren, so der AR-Vorsitzende. Die Wertberichtigungen in Russland seien "schmerzhaft, aber leistbar".
Der Aufsichtsrat stehe hinter der Entscheidung des Vorstands, keine Investitionen mehr in Russland zu tätigen. "Die Verantwortung für die Versorgungssicherheit in Österreich und anderen Teilen Europas gebietet aber, die langfristigen Gaslieferverträge einzuhalten."
Hauptdestillationsanlage für Rohöl in Raffinerie Schwechat beschädigt
Ein mechanischer Zwischenfall in der Raffinerie Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) hat am Freitag zwei Leichtverletzte gefordert. Der Vorfall hat nach OMV-Angaben die Hauptdestillationsanlage für Rohöl beschädigt. Aus diesem Grund werde sich die Inbetriebnahme der Raffinerie teilweise verzögern, die sich seit dem 19. April in einem Wartungsstillstand befinde.
"Das Ausmaß des Schadens und die Dauer des Stillstands werden derzeit noch geprüft. Wir werden eng mit unseren Kundinnen und Kunden und Lieferanten zusammenarbeiten, um etwaige Auswirkungen auf die Produktverfügbarkeit abzumildern", teilte die OMV mit.
Die OMV-Aktie profitierte von der Meldung und stieg bis Handelsende in Wien um 2,14 Prozent auf 54,50 Euro.
APA
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