"Blamage" |
11.11.2022 17:58:00
|
OMV-Aktie fester: Pernkopf fordert nach Verzögerungen Stopp des Verkaufs der Borealis-Düngersparte
Teil des Pakets sind nämlich auch drei Werke in Frankreich, für deren Übernahme durch die Tschechen auch grünes Licht vom Wirtschaftsministerium in Paris nötig ist. In Paris wollte man den Antrag aber nicht einfach durchwinken, sondern verlangt mehr Informationen - deshalb habe man den ursprünglichen Antrag zurückgezogen und einen neuen gestellt, bestätigte ein Agrofert-Sprecher am Donnerstag auf Anfrage der APA. "Wir gehen aber absolut davon aus, dass es grünes Licht aus Frankreich gibt", so der Sprecher. Das Closing des Deals, das ursprünglich für November geplant war, wird nun im ersten Quartal 2023 erwartet.
Pernkopf, der die Übernahme mit viel Engagement und juristischer Unterstützung bekämpft, sieht das anders und spricht von einer "Blamage" für Agrofert, nach der sich "auch die österreichische Regierung nicht mehr wegducken" könne. "Ich erwarte mir eine Kontaktaufnahme mit den französischen Behörden", sagte Pernkopf am Freitag zur APA. "Unser Investitionsschutzgesetz ist völlig planlos", kritisierte der ÖVP-Politiker. "Das französische wirkt auch innerhalb der Europäischen Union, bei uns nur gegenüber Drittländern." Man sollte sich daher an Frankreich orientieren, so die Forderung.
Er befürchte, dass die Düngemittel-Produktion und die Produktion des Kraftstoff-Zusatzes AdBlue zurückgefahren werden könnte, "wenn es Agrofert nicht in den Kram passt". Die Standort-Garantie des Agrofert-Konzerns des tschechischen Milliardärs und Ex-Premiers Andrej Babis sei nichts wert. Der Käufer sei "absolut unzuverlässig", meint Pernkopf und verweist auf den Konflikt des Konzerns mit der Regierung in Deutschland, wo die Produktion zurückgefahren worden sei. "Unsere Forderung ist ganz klar: Die österreichische AdBlue- und Düngemittel-Produktion muss rot-weiß-rot bleiben."
Während die österreichischen Bauern und Lebensmittelproduzenten in ihrer Öffentlichkeitsarbeit sonst stets die große Bedeutung der biologischen Landwirtschaft betonen, rückt Pernkopf diese Darstellung im aktuellen Kontext ein wenig zurecht: "Weltweit werden wir ohne Mineraldünger nicht auskommen", sagte der Bauernvertreter. "In Niederösterreich wird 25 Prozent der Fläche biologisch bewirtschaftet, da reden wir dann von organischem Düngen. Etwa 70 bis 80 Prozent werden konventionell nach höchsten Umweltstandards bewirtschaftet." Weltweit werde in der Landwirtschaft wohl zu 95 Prozent Kunstdünger eingesetzt, schätzt Pernkopf.
Die Aktie der Borealis-Mutter OMV legte am Freitag in Wien letztlich um 2,66 Prozent auf 49,44 Euro zu.
ivn/kan
(APA)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu OMV AGmehr Nachrichten
12:27 |
Schwacher Wochentag in Wien: ATX am Mittag mit Abgaben (finanzen.at) | |
09:29 |
Optimismus in Wien: ATX Prime verbucht zum Handelsstart Gewinne (finanzen.at) | |
09:29 |
ATX-Handel aktuell: ATX notiert zum Start im Plus (finanzen.at) | |
15.01.25 |
Wiener Börse-Handel: ATX Prime letztendlich in Grün (finanzen.at) | |
15.01.25 |
ATX-Handel aktuell: ATX beendet den Handel in der Gewinnzone (finanzen.at) | |
15.01.25 |
Aufschläge in Wien: ATX Prime am Mittwochnachmittag in der Gewinnzone (finanzen.at) | |
15.01.25 |
Zuversicht in Wien: ATX liegt nachmittags im Plus (finanzen.at) | |
15.01.25 |
Börse Wien: ATX mittags in Grün (finanzen.at) |
Analysen zu OMV AGmehr Analysen
12.09.24 | OMV neutral | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
05.09.24 | OMV buy | Erste Group Bank | |
03.07.24 | OMV Equal weight | Barclays Capital | |
28.03.24 | OMV buy | Erste Group Bank | |
01.02.24 | OMV kaufen | Baader Bank |
Aktien in diesem Artikel
OMV AG | 39,00 | -1,07% |