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Omen & Todeskreuze 06.12.2017 15:08:25

Die Anzeichen für den nächsten Börsencrash mehren sich

Wirft man einen Blick auf die Aktienmärkte, hätte man eigentlich keinen Grund zur Sorge. Seit Jahren läuft es an den Finanzmärkten gut. Doch es scheint einige Anzeichen zu geben, die auf einen bösen Crash hindeuten. Die Rede ist von Schlagwörtern wie "Titanic-Syndrom", "Hindenburg-Omen" und "Todeskreuze". Ganz gleich wie seltsam die Bezeichnungen anmuten, ignorieren sollte man sie nicht.

Hindenburg-Omen

Ist die Rede vom Hindenburg-Omen, meint man eine ungewöhnliche und seltene Marktkonstellation. Die Definition steht im Zusammenhang mit dem deutschen Luftschiff LZ 129, das 1937 bei einer Landung im US-amerikanischen Lakehurst in Brand geraten ist. Konkret befindet sich in einem solchen Fall die tägliche Zahl der 52-Wochen-Hochs und der neuen 52-Wochen-Tiefs an der NYSE beide oberhalb von 2,2 Prozent der an dem Tag an der Brse gehandelten Werte. Die Zahl der 52-Wochen-Hochs darf dabei nicht mehr als zweimal so hoch sein wie jene der 52-Wochen-Tiefs sein. Während der gleitende 10-Wochen-Durchschnitt steigt, bewegen sich Gesamtmarktindikatoren im negativen Bereich.

Allgemein ausgedrückt trifft die Definition dann zu, wenn sich eine außerordentlich große Anzahl von Wertpapieren innerhalb eines positiven Aufwärtstrends in gegensätzliche Richtung bewegt. Das Hindenburg-Omen muss innerhalb von 36 Tagen wiederholt auftreten, um die Lage tatsächlich als solche zu bezeichnen. Das Omen ist allerdings nicht immer ein Indikator für einen Börsencrash. Es gab kaum ein Markt-Top, in dem die ungewöhnliche Marktkonstellation nicht aufgetreten ist und in nur 25 Prozent aller Fälle kam es zu einem signifikanten Kurseinbruch.

Titanic-Syndrom

Ein weiterer Hinweis auf einen möglichen Börsencrash ist das Titanic-Syndrom. Hierbei wird betrachtet, in welchem Verhältnis Aktien mit einem 52-Wochen-Hoch und solche mit einem 52-Wochen-Tief unmittelbar vor oder nach einem neu erreichten Index-Rekords zueinander stehen. Fällt die Diskrepanz negativ aus, nähert man sich dem "Eisberg". Ähnlich wie beim Hindenburg-Omen geht es auch beim Titanic-Syndrom um das Auseinandergehen von einzelnen Indexkomponenten bei einer Börse, in der man eigentlich das Gefühl hat, dass alles gut läuft.

Todeskreuze

Die etwas häufiger vorkommenden, aber weniger gefährlichen Todeskreuze sind ein recht umstrittenes Signal für eine Baisse. Sie entstehen, wenn die 50-Tage-Linie den gleitenden Durchschnitt der 200-Tage-Linie einer Aktie oder eines Index am Chart von oben nach unten durchschneidet. Dieser Crash-Indikator tritt eher spät und träge auf und betrachtet den gesamten Index. Todeskreuze können von einigen wenigen "Outperformern" wie Facebook, Apple oder Amazon für einen längeren Zeitraum ausgebremst werden.

Steht der nächste Börsencrash bevor?

Steht nun der nächste Börsencrash bevor? Das lässt sich nicht so einfach voraussagen. Es sollte erwähnt werden, dass derartige Analysen und Bewertungen nur historische Rückschlüsse/Vermutungen und Prognosen darstellen. Sichere Einblicke in die Zukunft kann niemand geben. Immer wieder prophezeiten Experten schlimme Börsencrashs, die bislang allerdings ausblieben. Also heißt es zunächst, Ruhe bewahren und abwarten.

Redaktion finanzen.at

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