Obermann gibt sich auf seiner letzten Telekom-HV selbstkritisch

   Zwar wies Obermann in seiner Rede darauf hin, dass "alle schwierigen Themen angepackt und deren Ursachen abgestellt sind", etwa beim Datenschutz. Im deutschen Heimatmarkt sei die Zahl der Breitbandkunden wieder kräftig gesteigert worden und im Mobilfunk liege man vorn und habe die besten Netze.

   Obermann merkte aber auch an, dass es Schattenseite in seiner Bilanz gebe: "Insbesondere, dass wir bisher trotz aller Anstrengungen den drastischen Preisverfall bei den klassischen Kommunikationsprodukten auf der Umsatzseite nicht komplett kompensieren konnten." Dass es den europäischen Wettbewerbern genau so gehe, sei kein Trost.

   Gleichwohl nimmt er für sein Unternehmen in Anspruch, dass die Wettbewerbsfähigkeit im In- und Ausland in den vergangenen Jahren wiederhergestellt wurde. "Wir investieren, um wieder zu wachsen," sagte Obermann, der auf der Hauptversammlung bekräftigte, dass im kommenden Jahr in Deutschland die Umsätze stabilisiert werden sollen. In Europa will die Telekom bereinigt um Regulierungs- und Wechselkurseffekte wachsen und auch in den USA setze man auf Wachstum. Obermann wird spätestens zum Jahresende die Telekom verlassen. Wann genau, ließ er am Donnerstag auf der Hauptversammlung offen, sagte aber, dass er bis zum seinem "letzten Arbeitstag mit ganzen Herzen für" die "Telekom kämpfen werde."

   Die Nachfolge im Vorstand des DAX-Konzerns ist mittlerweile geregelt. Tim Höttges, zur Zeit noch Finanzvorstand, wird als Vorstandsvorsitzender nachrücken. Sein Nachfolger wird Thomas Dannenfeldt, der momentan Finanzchef der Deutschlandsparte ist.

   DJG/apr/brb

 Dow Jones Newswires

Von Archibald Preuschat