Prüfung der Entlassung 27.03.2013 13:21:30

NSN und Ex-CFO Schröter denken über Mediationsverfahren nach

Beide Parteien haben nun bis zum 10. April Zeit, darüber zu entscheiden, ob sie sich auf diese besondere Form eines Güteverfahrens einigen. Eine von Schröters Anwälten, die Arbeitsrechts-Expertin Friederike Göbbels, sagte bei einem Gütetermin am Mittwoch vor dem Arbeitsgericht München, sie würde ein solches Verfahren "nicht per se ausschließen". Allerdings müsse sie dies mit ihrem Mandanten und ihrem Kollegen Ivo Posluschny, der Schröter ebenfalls vor Gericht vertritt, noch besprechen. Der Rechtsvertreter von NSN, Burkard Göpfert, sagte, er würde einem Mediationsverfahren zustimmen.

   Die Fronten sind allerdings verhärtet. Während der Rechtsvertreter von NSN, Burkard Göpfert, bei dem Termin die Gesprächsbereitschaft des Netzausrüsters betonte, stellte die Gegenseite diese massiv in Zweifel. "Das formale Gesprächsangebot und das tatsächliche fallen völlig auseinander", kritisierten Schröters Anwälte. Göpfert wiederum wies diesen Vorwurf als "absoluten Blödsinn" zurück.

   Schröter hatte vor dem Arbeitsgericht München am 21. März in einem einstweiligen Verfügungsverfahren erwirkt, dass er bis zur endgültigen Klärung zu unveränderten Bedingungen in seiner alten Position als konzernweiter NSN-Finanzvorstand zu beschäftigen ist, wie eine Gerichtssprecherin auf Anfrage sagte.

   NSN sieht das aber anders: Schröter Nachfolger Sahmih Elhage "ist und bleibt CFO von NSN", betonte eine NSN-Sprecherin auf Anfrage. Nach Darstellung von NSN wird Schröter bis zur Klärung des Streits auch nicht als globaler Finanzvorstand, sondern nur als Finanzvorstand für die deutsche NSN-Niederlassung weiterbeschäftigt. Seine geplante Entlassung begründet NSN damit, dass sich das Unternehmen im Übergang von einer Phase der Restrukturierung zu einer Phase der Transformation befinde und deshalb einen Finanzvorstand "mit mehr operativer Erfahrung" brauche.

   Schröters Rechtsvertreter wollen nun einen Antrag auf Zwangsgeld stellen, "weil NSN das Urteil offensichtlich nicht akzeptiert", wie Rechtsanwältin Göbbels dem Wall Street Journal Deutschland nach dem Gütetermin sagte. Schröter selbst betonte, dies sei "eine Frage des Prinzips". Er gehe seit Freitag wieder zur Arbeit, "allerdings stellt sich die Frage, was tue ich da".

   Der vorübergehenden Entlassung von Schröter Mitte Februar war nach Angaben mehrerer informierter Personen ein Streit zwischen dem NSN-Vorstand und Schröter über die künftige Ausrichtung vorausgegangen. Nach Auskunft der Quelle wurde die Abberufung Schröters auch zwischen Nokia und Siemens "intensiv diskutiert".

   DJG/uqu/jhe

   Dow Jones Newswires

Von Ursula Quass

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