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"Wall Street Journal" 17.01.2013 11:55:33

AT&T blickt nach Europa für Übernahmen

Wie das "Wall Street Journal" (WSJ) am Donnerstag unter Berufung auf eingeweihte Kreise berichtet, könnte eine Übernahme noch in diesem Jahr stattfinden.

    AT&T fasst dem Bericht zufolge besonders Großbritannien, Deutschland und die Niederlande ins Auge - nicht aber Länder, die im Zuge der Schuldenkrise in Schwierigkeiten geraten waren. In Großbritannien gilt das erfolgreiche britische Gemeinschaftsunternehmen von Deutsche Telekom und France Telecom Everything Everthing als mögliches Ziel. Beide Eigentümer hatten Interesse bekundet, ein kleines Paket zu verkaufen, ohne aber die operative Kontrolle herzugeben.

    In den Niederlanden bietet sich KPN (Koninklijke KPN) an. Dort war im vergangenen Jahr der mexikanische Milliardär Carlos Slim gegen den Willen der Unternehmensführung mit 28 Prozent eingestiegen. Slim ist dem Bericht zufolge ein enger Freund von AT&T-Chef Randall Stephenson. Am Morgen reagierte besonders der Aktienkurse der niederländischen KPN auf den Bericht.

    Bei einer Übernahme im Ausland könnte Stephenson die kartellrechtlichen Schranken umgehen, die ihm vor zwei Jahren bei der geplanten Übernahme von T-Mobile USA einen Strich durch die Rechnung gemacht hatten. Regulierer wollten verhindern, dass die Anzahl von Netzbetreibern unter vier fällt, zumal AT&T dort gemeinsam mit Verizon (Verizon Communications) Wireless bereits zu den Platzhirschen zählt. Dieses Problem hätte Stephenson in einem neuen Markt nicht.

    Was Europa so attraktiv für AT&T macht, ist der Rückstand beim Ausbau der Netze nach dem LTE-Standard und die hohe Verschuldung der Netzbetreiber. In einem neuen Markt könne AT&T diese Netze ausbauen und von Kunden höhere Preise verlangen, hieß es. Denn in Europa können Netzbetreiber bisher angesichts der hohen Anzahl von Anbietern nur etwa die Hälfte von dem verlangen, was US-amerikanische Kunden für Mobilfunk zahlen. Da AT&T bei einem Zukauf in Europa keine Einsparungen aus dem Zusammenlegen von Netzen erzielen könnte, müssten die Amerikaner die Kosten stark drücken, damit sich der Schritt lohnt.

/fn/jha/stb

NEW YORK (dpa-AFX)

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