Keine Kündigungen geplant |
06.12.2012 11:54:32
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Deutsche Telekom dementiert Bericht über drastischen Stellenabbau
Deutsche Telekom-Chef Rene Obermann stellt am Donnerstagabend Investoren die Strategie für die kommenden Jahre vor. Dabei werden Aussagen zur künftigen Dividende sowie zu Gewinnzielen erwartet, zu einem Stellenabbauprogramm dagegen nicht. An der Börse sank die T-Aktie in einem ansonsten freundlichen Umfeld um 0,74 Prozent auf 8,56 Euro und setzte sich damit ans Dax-Ende (DAX).
TELEKOMMUNIKATIONSBRANCHE UNTER DRUCK
Wie andere große Anbieter in Europa reagiert die Telekom seit Jahren mit kontinuierlichem Stellenabbau und einer Verschlankung ihrer Prozesse auf den zunehmend härter werdenden Wettbewerb. Bisher blieben ihr aber schlagartige Stellenstreichungen, wie sie France Telecom und Telefonica vorgenommen haben, erspart. 2011 hatte der Konzern im Schnitt 240.000 Vollzeitstellen. 2009 waren es noch 258.000 gewesen. Dieses Jahr hatte die Telekom bereits Kürzungen am Hauptsitz eingeleitet. Bis 2015 sollen 1.300 Arbeitsplätze wegfallen. Bereits gegen diesen vergleichsweise geringen Abbau hatte es Proteste gegeben.
Telekomkonzerne haben es in Europa erheblich schwerer als in den USA. Während dort der Markt weiter wächst und Telefonierer bereit sind, immer mehr Geld besonders für mobiles Internet auszugeben, liegt der monatliche Durchschnittsumsatz in Europa etwa bei der Hälfte. Verbraucher achten angesichts der Schuldenkrise und der schwachen Konjunktur auf Preise und wechseln zu Günstiganbietern. Zudem deckeln Regulierer Einnahmequellen wie Preise für SMS, das Weiterleiten von Anrufen ins eigene Netz und Roaminggebühren im Ausland immer weiter ab. Besonders ehemalige Staatsmonopolisten mit teuren Netzen und einer traditionell sehr großen Belegschaft sehen ihre Marge kontinuierlich schrumpfen.
KEIN SPIELRAUM FÜR HOHE DIVIDENDE
Anders als der Großteil der Konkurrenz hat die Telekom sich von ihrem hohen Dividendenniveau noch nicht verabschiedet. Wie für das vergangene Jahr soll die Ausschüttung für 2012 bei 70 Cent je Aktie liegen. Dabei nehmen die Bonner den freien Barmittelzufluss zum Maßstab, nicht den Überschuss. Um die Dividende zu bezahlen und Aktionäre angesichts sinkender Aktienkurse bei Laune zu halten, greifen sie aber tief in die Reserven. Hätte Unternehmenschef Obermann wie geplant die amerikanische Mobilfunktochter an AT&T verkaufen dürfen, wären 39 Milliarden Dollar nach Bonn geflossen. Nun, da er die Sparte mit dem US-Anbieter MetroPCS zusammenlegt, muss er noch Geld drauflegen. Spielraum für Dividenden, die den Überschuss übersteigen, bleibt so nicht.
/ls/DP/fn/fbr
BONN (dpa-AFX)
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