05.10.2014 16:36:47
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Neuer Siemens-Vorstand blickt zurückhaltend auf Kraftwerkgeschäft
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Industriekonzern Siemens rechnet kurzfristig nicht mit Verbesserungen beim Geschäft mit Kraftwerken. "Wir werden in den nächsten zwei bis drei Jahren ein niedrigeres Margenniveau sehen", sagte Energie-Vorstand Lisa Davis der "Börsen-Zeitung" (Samstagausgabe). Angesichts der Überkapazitäten im Markt für große Gasturbinen sei ein Preisdruck entstanden. Zudem müsse Siemens mehr investieren.
Ihre Warnung hat eine hohe Relevanz für den Gesamtkonzern, weil die entsprechenden Aktivitäten in den vergangenen fünf Geschäftsjahren den jeweils höchsten Gewinn aller Divisionen erwirtschaftet haben. Zuletzt spielten die Geschäfte rund um die Kraftwerke sogar mehr ein als der gesamte Sektor Industrie. Vorstandschef Joe Kaeser hatte zwar bei Vorlage der Quartalszahlen im Juli vor einer sinkenden Profitablität gewarnt, dabei den Blick jedoch nur auf das kommende Jahr gerichtet.
Davis sagte nun, es werde sich erst noch zeigen, ob die Talsohle schon erreicht sei. Mit hoher Sicherheit bleibe die Dynamik in Europa deutlich hinter anderen Ländern zurück. Darüber hinaus wies sie - anders als gewöhnlich ihr Amtsvorgänger Michael Süß - darauf hin, dass die bisher zentral organisierte Stromerzeugung viel lokaler werde: "Fundamentale Marktveränderungen erzeugen ein hohes Maß an Unsicherheit und erfordern strukturelle Veränderungen."
Siemens analysiere daher die eigene Aufstellung, sagte Davis: "Wir stellen die Fabriken auf den Prüfstand." Es gebe Produktionsstätten, die wegen der nachlassenden Nachfrage nicht ausgelastet seien, sagte die Managerin. Ob Fabriken geschlossen würden, könne sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht sagen. Die Breite des Portfolios mache es auch denkbar, die Kapazitäten anderweitig zu nutzen. Klar ist für Davis: "Die außerordentlich hohen Margen der Vergangenheit können wir in der neuen Division Power and Gas nicht mehr vorweisen."/he

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