Nachlassende Profitabilität |
23.03.2023 17:50:00
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Nemetschek-Aktie gesucht: Nemetschek geht von Margenrückgang aus
Für 2024 rechnet das im MDAX notierte Unternehmen mit einer Fortsetzung des Umsatzwachstums im zweistelligen Prozentbereich. "Gleichzeitig wird wieder eine EBTIDA-Marge von über 30 Prozent erwartet", heißt es weiter. Der Anteil der wiederkehrenden Umsätze am Gesamtumsatz soll 2024 bei rund 85 Prozent liegen.
"Nach erfolgreicher Umstellung des Großteils des Geschäfts auf Subskription/SaaS wird für das Jahr 2025 erneut die Wachstumsdynamik steigen und ein Umsatzwachstum mindestens im Mid-Teens-Bereich (mittlerer Zehnprozentbereich) erwartet, das deutlich über dem Marktdurschnitt liegt", so die Münchener Nemetschek Group.
Im abgelaufenen Jahr stieg der Umsatz, wie bereits seit Mitte Februar bekannt, um 18 Prozent auf 801,8 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss kletterte um 20,3 Prozent auf 161,9 Millionen, was einem Ergebnis je Aktie von 1,40 Euro (2021: 1,17 Euro) entspricht. Die Dividende soll um 15,4 Prozent auf 0,45 Euro je Aktie erhöht werden.
Nemetschek steigen zweistellig - Langfristchance Abomodell
Mit einem prozentual zweistelligen Kursanstieg haben die Aktien von Nemetschek am Donnerstag auf den Ausblick des Bausoftwareanbieters reagiert. Am Donnerstag schnellten die Papiere bis XETRA-Schluss um 15,47 Prozent nach oben auf 60,60 Euro. Im bisher noch recht kurzen Jahresverlauf summiert sich die Kurserholung bereits auf rund 22 Prozent.
Nemetschek rechnet wegen der Umstellung auf das in der Branche inzwischen übliche Abomodell für 2023 mit einem deutlich langsameren Wachstum als zuletzt und einer etwas niedrigeren Profitabilität (Ebitda-Marge) von 28 bis 30 (2022: 32) Prozent. Im Jahr 2024 soll das Umsatzplus dann wieder im zweistelligen Bereich liegen und sich 2025 noch beschleunigen. Zudem soll die Ebitda-Marge dann wieder steigen.
Analyst Chandramouli Sriraman vom Investmenthaus Stifel sprach in einer ersten Reaktion auf die Ziele für 2024 von zunehmendem Vertrauen in den Erfolg der Umstellung vom Verkauf von Software-Lizenzen auf ein Abomodell mit Mietsoftware.
Auch Warburg-Experte Andreas Wolf sieht das Abomodell langfristig positiv und "klar wertsteigernd". Der Anlauf bremse aber 2023 zunächst einmal das Wachstum. Die Markterwartung für die Ebitda-Marge 2024 liege allerdings bereits am oberen Ende der vom Software-Entwickler genannten Zielspanne.
Analyst Knut Woller von der Baader Bank nannte die Zielvorgaben für 2023 solide. Aber auch er warnte, dass die Konsensschätzung für die Profitabilität 2024 bereits am oberen Ende der von Nemetschek genannten Zielspanne liege und damit leicht negativ aufgenommen werden könnte.
Die Aktie hatte im vergangenen Jahr fast 60 Prozent verloren und damit einen Lauf von zehn Jahren in Folge mit einem Kursgewinn beendet. Der Kurs kletterte dabei von rund zwei Euro bis auf fast 113 Euro Ende 2021.
Wegen der Sorgen über die Wachstumsaussichten, der Entwicklung der Margen und einer zunehmenden Skepsis am Markt mit Blick auf Technologieaktien war der Kurs bis auf 44 Euro im September vergangenen Jahres gefallen. Mit einem Börsenwert von knapp sieben Milliarden Euro ist Nemetschek nach SAP der zweitwertvollste deutsche Softwarehersteller.
FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)
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