Nächste Hiobsbotschaft für Lufthansa: Weniger Gewinn

Im vergangenen Monat hat die Lufthansa zwar mehr Passagiere und Fracht geflogen, unter dem Strich aber vermutlich weniger verdient. Das Preisumfeld habe sich weiter negativ entwickelt, berichtete am Mittwoch der Luftverkehrskonzern. Nach den Verkehrszahlen konnte der Absatz bei den Passagieren um 3,9 Prozent gesteigert werden. Da gleichzeitig das Angebot um 3,1 Prozent ausgeweitet worden war, stieg die Auslastung der Jets nur um 0,6 Punkte auf 78,8 Prozent. Insgesamt waren gut 9,6 Millionen Fluggäste gezählt worden. Bei der Fracht stieg die Auslastung um 1,8 Punkte auf knapp 69 Prozent des angebotenen Stauraums.

Am Vormittag hatte Lufthansa bereits bekanntgegeben, dass das Gewinnziel für dieses und das kommende Jahr nicht erreicht werden kann: Der Lufthansa-Vorstand senkte am Mittwochmorgen seine operative Ergebnisprognose für 2014. Nun erwartet er ein operatives Ergebnis von annähernd einer Milliarde Euro, angepeilt waren zuvor 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro. Ursache für das Absenken der Prognose sei eine schwächer als erwartete Umsatzentwicklung im Passagier- und Frachtgeschäft sowie Ergebnisbelastungen aus Streiks und der Abwertung des venezolanischen Bolivars.

Vor diesem Hintergrund hält der Vorstand auch das operative Ergebnisziel des Konzerns für 2015 von 2,65 Milliarden Euro für nicht mehr erreichbar. Lufthansa-Chef Carsten Spohr peilt nun lediglich noch einen operativen Gewinn von rund zwei Milliarden Euro an. Und dieser sei selbst nur bei stabilen Rahmenbedingungen und der Umsetzung zusätzlicher struktureller Veränderungen erreichbar.

Von Markus Gennter mit Material von dpa-AFX