Zölle im Fokus 03.02.2025 22:08:00

Nach DeepSeek nun Trump: Warum NVIDIA, AMD und Broadcom unter Druck stehen

Nach DeepSeek nun Trump: Warum NVIDIA, AMD und Broadcom unter Druck stehen

• Halbleiter-Aktien wie NVIDIA, AMD und Broadcom verlieren
• Trumps Ankündigung neuer Zölle auf Computerchips und andere Importgüter belastet
• NVIDIA-Chef Jensen Huang kann Trump von Plänen nicht abbringen

Die NVIDIA-Aktie büßte am Montag an der NASDAQ 2,84 Prozent auf 116,66 US-Dollar ein, für AMD-Titel ging es um 1,45 Prozent auf 114,27 US-Dollar abwärts, während Broadcom-Aktien 1,60 Prozent auf 217,73 US-Dollar verloren.

Erholung nach DeepSeek-Absturz nicht von Dauer

Damit sind die zwischenzeitlichen Erholungstendenzen bei US-Halbleitertiteln wieder Makulatur. Noch am Freitag waren mehrheitlich Gewinne am Markt zu sehen gewesen, nachdem in der vergangenen Woche das chinesische Startup DeepSeek mit der Veröffentlichung seines neuen KI-Modells DeepSeek-R1 für ein Börsenbeben insbesondere unter Techtiteln gesorgt hatte. Mit einem überschaubaren Entwicklungsbudget ist es den Chinesen gelungen, ein KI-Modell zu entwickeln, das mit dem von OpenAI oder Meta mithalten könne, hieß es am Markt. Das nährte Sorgen um eine Überbewertung von US-Techtiteln wie NVIDIA & Co.

Trump neuer Gegenwindfaktor

Kaum haben Anleger das DeepSeek-Beben etwas verdaut, kommt neuer Gegenwind für Halbleitertitel von Seiten der US-Regierung. Donald Trump hatte am Wochenende angekündigt, ab Dienstag Zölle von 25 Prozent auf Einfuhren aus Kanada und Mexiko und einen zusätzlichen Zoll von 10 Prozent auf Waren aus China zu erheben. Kanada und Mexiko haben bereits Vergeltungsmaßnahmen angekündigt. Auch China will Gegenmaßnahmen ergreifen.

Am Montag kam dann die Teilkehrtwende im Streit mit Mexiko: Die Zölle gegen das Nachbarland "werden ab jetzt für einen Monat ausgesetzt", teilte Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum nach einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump auf der Plattform X mit. Auch Trump bestätigte auf Truth Social von der Aussetzung der Zölle. Sheinbaum berichtete von einem "guten Gespräch". Es sei vereinbart worden, die angekündigten Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle mexikanischen Produkte einen Monat lang auszusetzen.

"Wir hatten ein gutes Gespräch mit Präsident Trump, bei dem wir unsere Beziehungen und unsere Souveränität sehr respektiert haben; wir haben eine Reihe von Vereinbarungen getroffen", sagte sie. So habe sie sich mit dem Republikaner darauf geeinigt, dass Mexiko die Nordgrenze mit 10.000 Soldaten der Nationalgarde verstärken werde, "um den Drogenhandel von Mexiko in die Vereinigten Staaten zu verhindern, insbesondere den Handel mit Fentanyl." Die Vereinigten Staaten hingegen hätten sich verpflichtet, den Waffenhandel zu bekämpfen.

Bei Halbleiteraktien brachte dies aber kaum Entspannung. Verstärkt wurde der Abwärtsdruck für Techaktien noch dadurch, dass Trump bestätigt hatte, dass die USA ab Mitte Februar Zölle auf Computerchips, Pharmazeutika, Stahl, Aluminium, Kupfer sowie Öl- und Gasimporte erheben werden. "Das wird ziemlich bald passieren", sagte Trump zu Reportern im Oval Office. Die angekündigten Zölle kämen zusätzlich zu den bestehenden Zöllen auf diese Produkte, hieß es von Seiten des Republikaners weiter. Die möglichen Folgen hält der US-Präsident für überschaubar: "Ich denke, es könnte einige vorübergehende, kurzfristige Störungen geben und die Menschen werden das verstehen", so Trump. "Die Zölle werden uns sehr reich und sehr stark machen."

NVIDIA-Chef kann Trump wohl nicht umstimmen

Am Freitag vergangener Woche hatte NVIDIA-Chef Jensen Huang bei einem Treffen mit Trump im Weißen Haus offenbar nicht für ein Umdenken des Politikers sorgen können. Auch nach dem Treffen blieb Trump bei seiner Ankündigung von Zöllen auf importierte Chips.

Redaktion finanzen.at

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