Gut verdient |
07.11.2019 10:12:00
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Munich Re trotz hoher Schäden mit starkem Quartal
Die Munich Re hat im dritten Quartal nach Steuern 865 Millionen Euro verdient nach 483 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Vorläufig hatte der Konzern einen Gewinn von rund 850 Millionen Euro gemeldet.
Hohe Schäden verursachte im dritten Quartal der Hurrikan "Dorian", der die Bahamas verwüstet hat, mit einer Belastung von rund 360 Millionen Euro. Der Taifun "Faixi" schlug mit 380 Millionen Euro zu Buche. Noch schadenträchtiger werde voraussichtlich der Taifun "Hagibis" sein, dessen Schäden erst im vierten Quartal ausgewiesen werden, so der Konzern. Von Menschen verursachte Großschäden lagen im dritten Quartal wegen Schäden in den Bereichen Luft- und Raumfahrt sowie Feuer bei 404 nach 94 Millionen Euro. Insgesamt stieg die Großschadenbelastung auf 981 von 599 Millionen Euro.
Die Schaden-Kosten-Quote in der Schaden-Unfall-Rückversicherung verschlechterte sich auf 104,7 von 100,7 Prozent. Die Quote setzt Aufwendungen für Versicherungsbetrieb und Versicherungsleistungen ins Verhältnis zum Prämienaufkommen. Je niedriger sie ist, desto profitabler arbeitet eine Versicherung. Wegen des geringen Großschadenaufkommens im ersten Halbjahr lag sie in den ersten neun Monaten bei 97,0 Prozent. Für das Gesamtjahr werden 98 Prozent angepeilt.
Das Kapitalanlageergebnis stieg kräftig auf 2,13 Millionen Euro von 1,31 Millionen Euro dank Veräußerungsgewinnen aus festverzinslichen Wertpapieren und Aktien. Das entspricht einer Rendite von 3,4 Prozent.
Im laufenden Jahr geht Munich Re weiterhin davon aus, einen Nachsteuergewinn von über 2,5 Milliarden Euro zu erreichen. Das ist den Münchenern kaum mehr zu nehmen: Nach den ersten neun Monaten wurden diese 2,5 Milliarden schon knapp erreicht. Im Geschäftsfeld Rückversicherung wird der Gewinn dieses Jahr bei über 2,1 Milliarden Euro gesehen.
Thomas-Cook-Belastungen sind "business as usual"
Die Munich Re will anders als Wettbewerber Hannover Rück die Belastungen aus der Insolvenz des Reiseveranstalters Thomas Cook nicht beziffern. "Das ist als Einzelschaden nichts worüber gesondert gesprochen werden müsste", sagte Munich-Re-Finanzvorstand Christoph Jurecka während einer Telefonkonferenz am Donnerstag. Hannover Rück hatte am Mittwoch erklärt, die Pleite von Thomas Cook koste den Konzern 112 Millionen Euro.
"Für uns ist das business as usual", sagte Jurecka. Auch die Belastungen im Zusammenhang mit dem Flugverbot für Boeing 737 MAX wollte der Manager nicht beziffern. Er verwies darauf, dass der Vorgang noch nicht abgeschlossen sei und man deshalb keine "Wasserstandsmeldungen" abgeben werde. Branchenkenner gehen davon aus, dass die Abstürze der beiden Boeing-737-MAX-Maschinen und das anschließende Flugverbot für den Typ ein erheblicher Schadenfall werden wird.
Zum laufenden Viertquartal sagte Jurecka, dass dieser Zeitraum "großschadenträchtig" sein werde und verwies auf den verheerenden Taifun "Hagibis" in Japan und die Waldbrände in den Vereinigten Staaten. Die Belastungen aus Hagibis will der Konzern erst mit Veröffentlichung der Viertquartalsergebnisse nennen. "Im Moment ist es dafür noch zu früh", sagte er.
FRANKFURT (Dow Jones)
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