Munich-Re-Tochter Ergo: Lebensversicherung weiter unter Druck

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Versicherungskonzern Ergo stellt sich wegen der Niedrigzinsen im laufenden Jahr auf weitere Rückgänge im deutschen Lebensversicherungsgeschäft ein. Obwohl neue Vertragsmodelle ohne klassischen Garantiezins "gute Marktchancen" hätten, dürften die gesamten Beitragseinnahmen 2015 zurückgehen, teilte die Erstversicherungstochter des weltgrößten Rückversicherers Munich Re am Donnerstag in ihrem Geschäftsbericht mit. Bereits 2014 hatte Ergo bei der deutschen Lebensversicherung einen Prämienrückgang von fast vier Prozent verbucht.

Auch im deutschen Schaden- und Unfallgeschäft stellt sich Ergo-Chef Torsten Oletzky auf sinkende Prämieneinnahmen ein. Diese dürften im gesamten Ergo-Konzern 2015 daher 18 Milliarden Euro erreichen nach 18,2 Milliarden im Vorjahr. Unter dem Strich erwartet die Ergo-Spitze einen Überschuss zwischen 400 und 500 Millionen Euro. 2014 hatte Ergo 620 Millionen Euro verdient, nachdem ein Gericht strittige Steuerfragen aus früheren Jahren geklärt hatte.

Beim Mutterkonzern Munich Re war davon jedoch nur ein Bruchteil angekommen, da die Umstrukturierung von Geschäftsbereichen der Ergo hohe Abschreibungen in der Bilanz der Münchner nach sich gezogen hatte./stw/fri/fbr