"Gut auf Kurs" |
26.04.2017 11:59:41
|
Munich Re-Aktie unbeeindruckt: Munich Re sieht sich für 2017 auf Kurs
Die Munich Re hat 2016 einen deutlichen Gewinnrückgang auf 2,6 von 3,1 Milliarden Euro im Vorjahr verbucht. Das sei "kein Ergebnis mit Goldrand", gab von Bomhard zu, aber ein ordentliches Jahr. Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen abermals mit einem Rückgang auf 2,0 bis 2,4 Milliarden Euro.
Von Bomhard verwies in seiner Rede auf die niedrigen Zinsen, die sich immer stärker in den Kapitalerträgen niederschlagen und auf den Preisrückgang in der Rückversicherung. "Profitables Wachstum ist derzeit nicht in einem Maße zu erzielen, dass die Ertragseinbußen vollkommen kompensiert werden könnten." Vor diesem Hintergrund sei das genannte Gewinnziel "durchaus ambitioniert", so der Manager.
Weil sich der Preisverfall mittlerweile aber verlangsamt habe und bei den Zinsen, zumindest in den USA, ein "Silberstreif am Horizont" zu erkennen sei, gab sich von Bomhard für die nächsten Jahre optimistisch. Er hob auch die laufende Restrukturierung bei der Erstversicherungstochter Ergo hervor, die demnächst wieder steigende Erträge liefern soll. "Mittelfristig sind unsere Aussichten auf wieder wachsende Gewinne gut."
Dieses wird von Bomhard nicht mehr zu verantworten haben. Er wird seinen Posten mit Ablauf des heutigen Tages an seinen Vorstandskollegen Joachim Wenning abgeben. Damit endet eine Ära beim weltgrößten Rückversicherer. Von Bomhard wurde erstmals 2000 in das Führungsgremium des DAX-Konzerns bestellt, das er seit Anfang 2004 als Vorsitzender leitet.
Ob von Bomhard nach einer Abkühlungsphase von zwei Jahren als Aufsichtsrat zur Munich Re zurückkehrt, lässt er bislang offen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit bei "etwas über 50 Prozent" liege, wie er jüngst sagte.
Fondsmanager Ingo Speich von Union Investment sähe von Bomhard gerne an der Spitze des Aufsichtsrates. "Sie waren immer ein Garant für Verlässlichkeit", so Speich.
Union Investment gibt neuem CEO Hausaufgaben auf
In einer wohlwollenden Rede stellte Speich dem scheidenden Konzernchef ein insgesamt gutes Zeugnis aus. "Ihre größte Leistung war es, den Konzern unfallfrei durch die Finanzkrise zu führen", sagte er laut vorab verbreitetem Manuskript. Selbst auf dem Höhepunkt der Krise sei die Munich Re immer ein sicherer Hafen gewesen.
Gleichwohl äußerte der Fondsmanager auch Kritik. Die zielt vor allem auf das Sorgenkind Ergo. Ein rechtzeitiger Verkauf vor der Finanzkrise sei versäumt worden. Ergo binde einen erheblichen Teil des Kapitals der Munich Re, verdiene jedoch ihre Kapitalkosten nicht und verwässere das Konzernergebnis, so Speich.
Von Bomhards Nachfolger Wenning gab Speich mit auf dem Weg, er solle "die bewährte DNA von Munich Re nicht in Frage stellen". Die nächste Krise komme bestimmt, "und dann machen sich die konservativen Tugenden wieder stärker bezahlt", so Speich.
Vor allem müsse sich Wenning daran machen, die hausgemachten Probleme bei Ergo nach zwei verlorenen Jahrzehnten endlich in den Griff zu bekommen. Der Fondsmanager gab sich aber zuversichtlich, dass mit dem neuen Ergo-Chef und Vorstandsmitglied Markus Rieß der "richtige Mann am richtigen Platz" sei. Erst seine schonungslose Bestandsaufnahme habe die Probleme offengelegt. "Das Ergo-Desaster muss ein Ende haben!" rief Speich Wenning zu.
Er kündigte an, bei allen Tagsordnungspunkten mit Ausnahme jener Punkte im Sinne des Managements zu stimmen, die sich um Aktienrückkäufe drehen. Union Investment bevorzuge gegenüber Aktienrückkäufen generell eine Bardividende.
Die Munich Re-Aktie zeigt sich von der optimistischen Einschätzung unbeeindruckt. Am Mittwochmittag notiert das Papier mit kleinen Abschlägen von 0,2 Prozent.
FRANKFURT (Dow Jones)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG (Munich Re)mehr Nachrichten
09:31 |
Börse Europa in Grün: Euro STOXX 50 zum Start des Freitagshandels mit Zuschlägen (finanzen.at) | |
23.01.25 |
Goldman Sachs Group Inc. veröffentlicht Investment-Empfehlung: Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft-Aktie mit Buy (finanzen.at) | |
23.01.25 |
Minuszeichen in Europa: Euro STOXX 50 schwächelt zum Start des Donnerstagshandels (finanzen.at) | |
23.01.25 |
LUS-DAX aktuell: LUS-DAX zum Start des Donnerstagshandels fester (finanzen.at) | |
23.01.25 |
Börse Europa: STOXX 50 schwächelt zum Handelsstart (finanzen.at) | |
23.01.25 |
Freundlicher Handel: DAX zum Handelsstart in der Gewinnzone (finanzen.at) | |
22.01.25 |
Börse Europa: Euro STOXX 50 schlussendlich fester (finanzen.at) | |
22.01.25 |
Aufschläge in Frankfurt: Schlussendlich Pluszeichen im DAX (finanzen.at) |
Analysen zu Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG (Munich Re)mehr Analysen
23.01.25 | Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
17.01.25 | Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
17.01.25 | Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Sector Perform | RBC Capital Markets | |
15.01.25 | Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Hold | Jefferies & Company Inc. | |
10.01.25 | Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) |