Nach IFRS-Umstellung 15.12.2022 17:57:00

Munich Re-Aktie fällt trotzdem: 2023 soll ein Milliardengewinn erzielt werden

Munich Re-Aktie fällt trotzdem: 2023 soll ein Milliardengewinn erzielt werden

Wie der DAX-Konzern mitteilte, rechnet er 2023 mit einem kräftigen Anstieg des Nettogewinns und einer erheblichen Verbesserung der Schaden-Kosten-Quote, die die Profitabilität einer Versicherung anzeigt.

So rechnet Munich Re unter Berücksichtigung des ab dem kommenden Jahr verpflichtenden Standards IFRS 17 mit einem Nettogewinn von rund 4,0 Milliarden Euro. Für dieses Jahr geht der Konzern - unter der bisherigen Rechnungslegung - nach Angaben vom November von einem Gewinn in Höhe von 3,3 Milliarden Euro aus. Der Versicherungsumsatz, der künftig an die Stelle des Prämienaufkommens tritt, soll 58 Milliarden Euro erreichen. Die Kapitalanlagerendite wird bei mindestens 2,2 Prozent gesehen.

Versicherungsunternehmen müssen ab dem kommenden Jahr die neuen Bilanzierungsrichtlinien IFRS 17 und IFRS 9 umsetzen. Damit wird die Bilanzierung von Versicherungsverträgen (IFRS 17) und von Finanzanlagen (IFRS 9) neu geregelt.

IFRS-Umstellung erhöht Eigenkapitalrendite

Im Zuge der Umstellung auf die neuen Bilanzierungsstandards hat die Munich Re ihr mittelfristiges Renditeziel angepasst. Wie aus der Präsentation zu einer Investorenveranstaltung hervorgeht, rechnet der DAX-Konzern für 2025 nun mit einer Eigenkapitalrendite (RoE) von 14 bis 16 Prozent. Nach dem bisherigen Standard war der Rückversicherer von 12 bis 14 Prozent ausgegangen. Die operative Zielsetzung ändere sich nicht, es handele sich um eine "rein mechanische" Anpassung wegen der Umstellung, heißt es in der Präsentation.

Die übrigen Ziele sind unverändert. Diese umfassen einen jährlichen Anstieg von Ergebnis je Aktie und Dividende je Aktie um mindestens 5 Prozent in den Jahren 2023 bis 2025 sowie eine nach dem Regelwerk Solvency II ermittelte Solvabilitätsquote von 175 bis 220 Prozent.

Munich Re bündelt Spezial-Erstversicherung in neuem Vorstandsbereich

Die Munich Re will ihr Spezial-Erstversicherungsgeschäft stärken. Wie der Konzern mitteilte, bündelt er diese Geschäfte in einem neuen Vorstandsressort und erweitert das Führungsgremium. Dafür hat der Aufsichtsrat zum 1. Januar 2023 Michael Kerner in den Vorstand berufen, der bislang das Geschäft von Munich Re Specialty Insurance in Nordamerika verantwortet.

"Der Ausbau weniger volatiler Geschäftsfelder wie Spezial-Erstversicherung wird innerhalb unseres Konzerns immer wichtiger", sagte Vorstandschef Joachim Wenning laut Mitteilung. In dem neuen Ressort mit dem Namen "Global Specialty Insurance" werden verschiedene Erstversicherungssparten, die dem Segment Rückversicherung zugeordnet sind, zusammengefasst. Die Erstversicherungstochter Ergo ist von den Änderungen laut Munich Re nicht betroffen.

Mit der Neuordnung will Munich Re Synergien heben, etwa in der IT-Infrastruktur und im Marketing. Außerdem soll die Wettbewerbsfähigkeit im Bereich Spezial-Erstversicherung verbessert werden. Das Prämienvolumen in dem Geschäft soll bis 2025 auf knapp 10 Milliarden Euro steigen von derzeit rund 7,5 Milliarden Euro.

Teil des neuen Ressorts werden vor allem Einheiten aus dem Bereich Risk Solutions werden wie American Modern Insurance Group (AMIG), HSB, Munich Re Specialty Insurance, Munich Re Syndicate und Aerospace sowie Great Lakes Insurance (GLISE).

Via XETRA verlor die Munich Re-Aktie bis Handelsende 2,60 Prozent auf 299,30 Euro.

FRANKFURT (Dow Jones)

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Bildquelle: Sean Gallup/Getty Images,Casimiro PT / Shutterstock.com

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