Starke Ersatzteil-Nachfrage |
26.10.2017 16:52:41
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MTU-Aktie auf neuem Rekordhoch: MTU schraubt Gewinnziel herauf
Die MTU-Aktie gewinnt aktuell fast 5 Prozent. In der Spitze hat er seit Anfang 2017 nun um knapp 33 Prozent zugelegt und sich damit etwa doppelt so stark entwickelt wie der MDAX. Im dritten Quartal verdiente MTU trotz Rückgängen etwas mehr als von Analysten erwartet.
Branchenexperte Norbert Kretlow von der Commerzbank betrachtet die Geschäftsentwicklung zwar generell positiv. Den Hauptgrund für die erhöhte Gewinnprognose sieht er aber in der verzögerten Auslieferung der "neo"-Triebwerke. Hersteller von Flugzeugtriebwerken machen mit neuen Antrieben gewöhnlich wenig Gewinn oder gar Verluste. Erst mit Ersatzteilen und Wartung verdienen sie richtig Geld. Rückläufige Triebwerksauslieferungen können den Gewinn daher sogar vorübergehend in die Höhe treiben.
Für 2017 erwartet Winkler nun, dass der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) statt 560 Millionen nun 600 Millionen Euro erreicht. Der bereinigte Überschuss soll statt auf 390 Millionen jetzt auf 420 Millionen Euro zulegen. Beim Umsatz sieht es infolge des schwachen US-Dollars anders aus. Da Triebwerke wie Flugzeuge in Dollar gehandelt werden, MTU aber in Euro bilanziert, kappte Winkler seine Umsatzprognose von 5,3 auf 5,1 Milliarden Euro.
Im dritten Quartal sah die Entwicklung bei Gewinn und Umsatz wiederum umgekehrt aus. So legten die Erlöse um knapp neun Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zu. Das bereinigte Ebit ging um sieben Prozent auf 130 Millionen Euro zurück. Der bereinigte Überschuss sank um knapp fünf Prozent auf knapp 93 Millionen Euro.
Winkler erklärte die Entwicklung mit höheren Auslieferungszahlen des Getriebefans, der neben dem Airbus A320neo auch Typen wie Bombardiers Mittelstreckenjet C-Serie antreibt. Das Konsortium um die United-Technologies-Tochter (United Technologies) Pratt & Whitney, zu dem MTU gehört, habe im dritten Quartal 120 Triebwerke des Typs ausgeliefert - so viele wie in den ersten beiden Quartalen zusammen. Technische Probleme mit den auf Spritsparen getrimmten Antrieben hatten die Auslieferungen mehrfach verzögert. Bei Airbus stehen daher viele neue Flugzeuge ohne Triebwerke auf dem Hof, die möglichst noch dieses Jahr ausgeliefert werden sollen.
MTU ist an Triebwerken für viele Modelle von Airbus und Boeing beteiligt. Für den Getriebefan haben die Münchner auch eine eigene Endmontagelinie aufgebaut.
Mit seinem Gemeinschaftsunternehmen mit der Lufthansa zur Wartung der Getriebefan-Triebwerke kommt MTU laut Winkler voran. Die Entscheidung über den Standort solle noch vor Jahresende fallen. Nach früheren Angaben soll der Betrieb seinen Betrieb im Jahr 2020 aufnehmen und mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigen./stw/she/oca
MÜNCHEN (dpa-AFX)
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